meshuggi
Partien: 3 |
Kommentar vom 25.06.2013: Ein echtes Spitzenspiel - leider oft sehr unterbewertet - welches man unbedingt mehrmals spielen muß, um die gesamten Finessen dieser durchweg tückischen Angelegenheit nach und nach durchschauen zu können.
Außerdem ist es auch den Spielen zugehörend, wo das bombastische Holzmaterial in angenehmst-stimmiger Farbgebung allein schon ausreicht, um das Spiel zu lieben.
Auch die öfters bemängelte Optik der beiden großzügigen wie beidseitig bedruckten Spielpläne empfinde ich durchaus als angenehm stimmig.
Die etwas verschwommen anmutende Ausarbeitung paßt hervorragend zum abstrakten Charakter dieses feinen Spiels.
Nicht jedes Spiel braucht unbedingt den heutzutage oft überschwellenden graphischen Detailreichtum in irgendeinem Comicstil, um zu gefallen.
Nur die eigentlich kurzen Regeln sind leider so unglücklich abgefaßt bzw. trotz aller offensichtlicher Bemühung dennoch irgendwie so unübersichtlich dargestellt, dass einen zunächst mutmaßliche Logik-Fehler doch ziemlich verwirren, was schon ein größeres Ärgernis darstellt.
Aber mit nur wenig Online-Recherche weiß man dann doch rasch genau Bescheid bzw. merkt, wie die Regel zu lesen ist.
Und wem die offenbar vom Verlag kreierte zusätzliche Blockaderegel mißfällt (obwohl diese eigentlich ziemlich brauchbar ist, besonders auch gegen Spielende, wie ich meine), kann diese ja auch ohne weiteres weglassen, oder gleich nach der Urregel aus Hippodice-Zeiten spielen.
In jenen Spielrunden, an denen ich beteiligt war, wurde (wenn auch unbeabsichtigt 'offiziell falsch') sogar zunächst so gespielt, dass es keinerlei Basisaktionswahl mit 'oder' gibt, sondern vom Spieler am Zug immer beides - also nehmen/bauen UND werten ausgeführt werden MUSS.
Doch auch so funktionierte das Spiel (im Nachhinein vielleicht überraschender Weise) hervorragend, wie auch in den anderen Varianten, man muss sich der Sache nur erst einmal bzw. mehrmals widmen, ehe die Erleuchtungen Einzug nehmen.
Auch die nicht selten gelesene Beschwerde über das jäh eintretende Ende kann ich nicht nachvollziehen.
Erstens gibt es genügend andere, ebenfalls sehr gute Spiele, bei welchen ebensolche Spielenden vorgesehen sind. Und zweitens ist für die Mitspieler/innen dieser Umstand ja im Vorfeld abzusehen, so dass man sein Handeln danach ausrichten kann.
Dabei eventuell sich ergebende Handlungszwänge sind doch eher ein Spannungselement, welches auch in vielen anderen Spielen einiges an Reiz ausmacht.
Fazit: wieder und wieder spielen, es lohnt sich! =D..
1
|