Cynomys
 
Partien: 2 |
Kommentar vom 20.10.2017:
In der "Anno-Domini-Reihe" muss man Ereignisse ihrer zeitlichen Abfolge nach einordnen.
Jeder Spieler beginnt mit acht Karten. Auf jeder Karte steht ein Ereignis (z.B. Wann wurde die Mehrwertsteuer auf den Fidschie-Inseln eingeführt?), auf der Kartenrückseite steht die passende Jahreszahl dazu. Diese wird nicht gezeigt (auch nicht den Gegenspielern!). Zu beginn wird zudem eine Karte in die Mitte gelegt. Der erste Spieler hat es noch relativ einfach: Muss er sich doch nur aus seinen acht Karten eine aussuchen und entscheiden, ob sie vor oder nach dem Ereignis in der Tischmitte stattgefunden hat. Der Zweite Spieler kann eine seiner Karten nun entweder vor oder nach beiden Ereignis einordnen, aber auch etwa dazwischen. So bildet sich langsam eine Kartenreihe.
... und zwar solange bis der erste zweifelt und seine Zweifel auch offen kundtut. Nun wird nachgeschaut, ob die Ereignisse in der richtigen Reihenfolge liegen oder nicht. Alles richtig? Der Zweifler zieht zwei Karten. Ein Fehler drin? Der Spieler vor dem Zweifler zieht drei Karten - Egal, wo der Fehler lag und wer ihr eigentlich zu verantworten hatte. Wer also eine Karte in die Reihe legt, der aktzeptiert also quasi, dass das ganze bis hierhin richtig ist.
Das Spielprinzip ist einfach und schnell erklärt. Es ist interessant sein Wissen in einem speziellen Gebiet zu testen, oft ist es auch überraschend (weil man mit seiner Schätzung weit daneben lag). Viele Ereignisse KANN man auch nicht wissen (z.B. Wann wurde die Herstellung von Magarine in Kanada erlaubt?). Alle (!) Spieler sollten mehr oder minder auf dem gleichen Wissensstand für das betreffende Gebiet sein, ansonsten entwickeln sich natürlich schnell Ungleichgewichte.
Weiterer Punkt sind die neun Startkarten, in großen Runden habe ich eher das Gefühl, dass man die Startzahl an Karten etwas heruntersetzen sollte, da man sonst zwei Stunden oder länger spielt (so geschehen in einer 6er-Runde).
Auch blöd ist natürlich, dass man immer vom Spiel des Spielers nach einem abhängig ist. So gibt es Leute die Zweifeln oft (Fehler sind ja auch relativ schnell eingebaut), manche Zweifeln fast gar nicht. Das schafft auch schnell innerhalb der Spielergruppe ein Ungleichgewicht.
Das Spiel ist okay, macht Spaß, lebt aber auch klar davon, dass einem die Ereignisse zum Lachen bringen (siehe kanadische Magarineproduktion) oder einem die Jahreszahl des Ereignisses echt überrascht.
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