Rezension von Talat


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von HUCH & friends bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Talat heißt das Spiel vom Verlag "HUCH! & friends", das in edler Aufmachung daher kommt. Neben der kurzen und mehrsprachigen Anleitung finden sich in der Verpackung 27 schwere geometrische (3-, 4- und 6-eckige) Spielfiguren in 3 Größen sowie drei (leider äußerst schlichte) Spielpläne.

Thema & Ziel des Spiels
Talat ist ein abstraktes Strategiespiel, bei dem es darum geht, einerseits fremde Spielsteine zu "schlagen" und andererseits die eigenen Spielsteine auf die andere Spielplanseite zu bringen, was jeweils Punkte bringt. Der Spieler mit den meisten Punkten am Spielend das Spiel.

Spiel-Vorbereitungen
Jeder Spieler erhält die 9 Spielsteine in seiner Farbe. Die 3 Spielpläne werden in einer dreiecksform auf dem Tisch so ausgelegt, dass die Startreihen der eigenen Farbe zum jeweiligen Spieler zeigen. Talat ist für 3 Spieler ausgelegt, kann aber auch mit 2 Spielern gespielt werden - dabei "teilen" sich die beiden Spieler die 3. Farbe.

Spielablauf
Zunächst stellen die Spieler reihum ihe 9 Figuren jeweils auf ein eigenes Feld der eigenen Startreihe auf, bis alle Spielsteine platziert wurden. Bei 2 Spielern platzieren die Spieler zunächst 8 Figuren der dritten Farbe - anschließend ihre eigenen Figuren.

Nun beginnt das Spiel. Reihum zieht der aktive Spieler nun genau eine seiner Figuren um ein Feld gerade oder diagonal vorwärts (auf jedem Feld darf zu jeder Zeit nur ein Spielstein stehen). Bei 2 Spielern darf man sowohl die eigene Farbe, als auch die 3. Farbe ziehen.

Grenzt ein Spielstein nach der Bewegung seitlich, gerade (vorwärts) oder diagonal (vorwärts) an einen fremden Spielstein, darf dieser geschlagen werden.
- Dabei schlagen Türme andere Türme, wenn diese genau 1 Stufe höher sind, oder
- wenn Türme gleich hoch sind, schlägt ein Turm mit mehr Ecken einen mit weniger Ecken, oder
- das kleine Dreieck schlägt das große Sechseck.

Wenn auf einem Spielplan kein Schlagen mehr möglich ist, darf auf diesem Spielplan nicht mehr gezogen werden. Ist dies bei 2 von 3 Spielplänen der Fall, endet das Spiel. Jeder geschlagene Stein zählt nun 5 Punkte, jeder eigenen Spielstein auf der gegnerischen Startlinie 3 Punkte. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Fazit
Talat ist wirklich schön anzusehen - klare geometische Formen, die durch edle (und schwere) Spielsteine ausgedrückt werden, sind schon ein Hingucker. Dabei wirkt das Spiel wie eine (noch) abstraktere Form von Schach. Ungewöhnlich auch die Tatsache, dass das Spiel für 3 Spieler ausgelegt ist.

Nun zum Spiel: Talat ist nur was für Fans von abstrakten Spielen. Auch wenn die Regeln einfach sind, muss man sie sich immer wieder vor Augen halten. Größer schlägt eine Stufe kleiner. Viele Ecken schlagen wenige Ecken - aber nur denn, wenn die Türme gleich hoch sind. Das lässt viel Raum für Grübler, denn optimale Züge wird es nur selten geben. Man muss immer einen Kompromiss machen zwischen dem Fortkommen der eigenen Spielsteine und dem Schlagen fremder Steine. Je nach Spielstil (und der Tatsache geschuldet, dass man pro Zug nur auf einem der 2 "eigenen" Spielfelder einen Zug machen darf), kann dies dazu führen, dass man entweder äußerst defensiv oder äußerst offensiv spielt. Bei 3 Spielern profitiert oft der 3. Spieler von "Scharmützeln" der beiden anderen Spieler.

Talat klingt interessant und besticht durch seine (preisgekrönte: Toy Award 2012) Optik. Spielerisch bietet Talat zwar äußerst viel Grübelfaktor aber in meinen Augen nicht genug Abwechslung um auf Dauer Spielanreize zu bieten. Es ist ein solides abtraktes Spiel, nicht mehr und nicht weniger.



08. August 2012 - (tp)

Rezensionsbilder