Rezension von Geister


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Drei Magier Spiele bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Die Gestaltung des Covers (mir liegt die Ausgabe von Drei Magier Spiele vor) ist schön düster gestaltet und weiß zu gefallen. Das Spielmaterial der Geister ist recht übersichtlich: 16 weiße Geister und ein Spielbrett. Die Geister sind schön groß und aus Plastik, das Spielbrett sehr düster gestaltet, aber etwas farbarm, was bei dieser Art Spiel aber nicht im geringsten stört.

Da die Regeln von "Die guten und die bösen Geister" innerhalb von 2 Minuten erklärt sind, ist natürlich auch die (6-sprachige) Anleitung mit gerade einmal einer A5-Seite pro Sprache sehr kurz ausgefallen. Trotzdem wirkt sie schön illustriert und beschreibt die wenigen Regeln gut. Der Preis von aktuell 15 Euro ist für das gebotene Spielmaterial noch ok.

Thema & Ziel des Spiels
Jeweils 8 Geister von jedem der beiden Spieler stehen sich auf dem Spielfeld gegenüber. Es gibt gute und böse Geister - während man die guten Geister schützen muss, können die bösen Geister ruhig vom Gegner geschlagen werden. Ziel des Spiels ist es entweder mit einem guten Geist zu entkommen, alle guten Geister des Gegners zu schlagen oder alle eigenen bösen Geister vom Gegner geschlagen zu bekommen.

Spiel-Vorbereitungen
Jeder Spieler erhält 8 Geister - je 4 gute (blau) und 4 böse (rot). Die Geister werden beliebig auf die 8 Starfelder verteilt, ohne das der Gegner sehen kann, welche Geister gut, und welche böse sind.

Spielablauf
Gezogen wird abwechselnd. Ist ein Spieler an der Reihe kann er einen beliebigen Geist um ein Feld waagerecht oder senkrecht versetzen. Trifft der Geist dabei auf einen fremden Geist, wird dieser aus dem Spiel genommen.

Gewonnen hat das Spiel, wer entweder
- alle 4 guten Geister des Gegners schlägt,
- die eigenen 4 bösen Geister vom Gegner geschlagen bekommt, oder
- mit einem eigenen guten Geist das Spielfeld über eines der beiden Eckfelder des Gegners verlässt.

Fazit
"Die guten und die bösen Geister" ist eines dieser Spiele, das man, ohne es gespielt zu haben, nur sehr schlecht einschätzen kann. Beim ersten Lesen der Regeln dachte ich, es hier mit einem astreinen Glücksspiel zu tun zu haben, denn ohne zu wissen, welche der Geister des Gegners gut oder böse sind, ist das Schlagen der gegnerischen Geister scheinbar ein Glückspiel.

Doch weit gefehlt - wer jeden Geist des Gegners, der sich den eigenen Geistern nähert, aus dem Spiel nimmt, der wird dieses Spiel nur sehr selten gewinnen - denn hier wird der Gegner schnell seine bösen Geister vorschicken und so gewinnen. Dieses Spiel ist ein bisschen wie Poker - Bluffen und Taktieren, Antäuschen und riskante Vorstöße - all das muss und sollte man hier einsetzen. Da man nicht erkennt, welche Geister welche sind, muss man versuchen aus dem Verhalten des Gegners Rückschlüsse zu ziehen und gleichzeitig den Gegner versuchen in die Irre zu führen. Durch die verschiedenen Spielziele kann man sowohl aktiv als auch passiv agieren - eine weitere Facette, die dieses Spiel sehr interessant macht.

Ein weiterer Pluspunkt des Spiels sind die sehr wenigen Regeln - das Spiel ist in maximal 2 Minuten erklärt und aufgebaut, d.h. man kann es problemlos zwischendurch (mehrfach) spielen. Es ist ein sehr persönliches Spiel und obwohl es auf den ersten (und vielleicht auch auf den zweiten) Blick wie ein Glückspiel aussieht, hat es nahezu alle, die es bisher gespielt haben, fasziniert. Hier kommt es nicht auf Würfelglück oder das geschickte Ausspielen von Karten an, es genügt (und das ist schwer genug) alles genau zu beobachten und die hoffentlich richtigen Schlüsse zu ziehen. Je öfter man das Spiel mit der gleichen Person gespielt hat, desto abwechslungsreicher muss das eigenen Repertoire an Taktiken werden.

An "Die guten und die bösen Geister" sieht man wieder einmal eindrucksvoll, dass gute Spiele nicht immer kompliziert sein müssen. Ein Spiel für jeden, der nur einen Funken Interesse an Brettspielen hat.



04. Oktober 2007 - (tp)

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