Rezension von Turmbauer


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von KOSMOS bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Es muss in die Höhe gebaut werden - soviel ist bereits beim Ansehen des Covers von Turmbauer von Kosmos klar. Nach dem Öffnen der Schachtel findet man 5 Stoffbeutel (die aber lediglich zur Aufbewahrung der Holzteile dienen), ein paar Spielfiguren, Marker, 2 Würfel und eine ganze Reihe 3D-Konstruktionen, die zum Bauen benötigt werden. Die Qualität ist guter Standard. Die Anleitung erklärt auf 2 Seiten die wenigen Regeln verständlich.

Thema & Ziel des Spiels
Ein Thema gibt es bei Turmbauer nicht. Die Spieler müssen durch geschicktes Bauen mit ihren Spielsteinen ihre Spielfigur möglichst weit nach oben bringen. Wer am Spielende am höchsten Steht, gewinnt.

Spiel-Vorbereitungen
Jeder Spieler erhält das Spielmaterial (12 Bausteine, 1 Spielfigur, 2 Bauringe) in seiner Farbe, das er vor sich ablegt. Bei 2 Spieler erhält jeder Spieler 2 Spielfarben. Der 2x2-Grundstein wird in die Tischmitte gelegt. Der Startspieler erhält die Würfel.

Spielablauf
Die Spieler spielen reihum (bei 2 Spielern ebenfalls - allerdings muss jeder Spieler abwechselnd seine beiden Farben einsetzen). Zunächst würfelt der aktive Spieler mit beiden Würfeln. Nun muss er einen seiner beiden Würfeln auswählen, wobei die Augenzahl der Anzahl der Würfel eines Bausteine entspricht, aus denen er zusammengesetzt ist. Beispiel: Würfelt der Spieler 1 und 5 darf er entweder einen 1er- oder einen 5er-Baustein einsetzen. Hat er keinen passenden Baustein, muss er diese Runde aussetzen und zusätzlich einen anderen Baustein aus seinem Vorrat aus dem Spiel entfernen. Bei einem Pasch hat der Spieler freie Auswahl.

Nun versucht der Spieler den gewählten Baustein auf dem bisher gebauten Gebilde unter zu bringen - lediglich in der ersten Rund darf dabei noch der Tisch mit Bausteinen berührt werden. Dabei muss ein Schachbrett-Muster entstehen, d.h. eine farbige Fläche muss immer neben naturbelassenen Flächen liegen und umgekehrt.

Anschließend darf der aktive Spieler seine Spielfigur bewegen. Dabei darf er nur waagerecht, senkrecht sowie hoch und runter ziehen. Er darf sich solange Feld um Feld bewegen, solange er entweder über naturbelassene oder Felder seiner Farbe zieht. In senkrechter Richtung darf dabei maximal eine Höhenstufe überwunden werden. Das Ziehen über andersfarbige Felder oder Spielfiguren ist nicht erlaubt. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe.

Seine 2 Bauringe kann der Spieler für eine der folgenden 3 Sonderaktionen benutzen:
  • Er ignoriert den Würfelwurf und verbaut ein beliebiges Bauteil.
  • Er darf beliebig über andersfarbige Felder ziehen, dort stehen bleiben oder fremde Spielfiguren überspringen.
  • Er darf einmalig 2 Höhenstufen "erklimmen".

Das Spiel endet, wenn alle Spieler ihre Bauteile verbaut haben mit dem Sieg des Spielers, der am höchsten steht (bei Gleichstand zählen verbaute Teile bzw. eingesetzte Bauringe). Bringt ein Spieler während des Spiels den Turm zum einstürzen, gewinnt von den anderen Spielern derjenige, der am höchsten stand.

Fazit
Turmbauer hat mir wirklich gut als "Zwischenmahlzeit" gefallen. Es ist schnell spielbereit, recht zügig gespielt (ca. 30 Minuten) und kann auch zu späterer Stunde noch Spaß machen. Ebenso eignet es sich hervorragen auch als Familienspiel.

Turmbauer ist quasi ein umgekehrtes Jenga, bei dem man einen Turm aufbauen muss, ohne ihn zu Fall zu bringen. Natürlich spielt die Geschicklichkeit bei Turmbauer eine Rolle und eine gewisse "ruhige Hand" sollte man haben - allerdings passierte es uns bisher nicht übermäßig oft, dass ein einstürzender Turm das Spiel beendete. Meist ist der Turm recht solide ( zumindest die ersten 2/3 der Spielzeit) und es entscheidet die höchste Spielfigur. Natürlich mag es auch Spieler geben, die gerne an die Grenzen der Stabilität gehen. Die Bausteine liegen gut in der Hand und lassen sich ordentlich verbauen; hätten eventuell aber einen Tick größer sein können.

Entscheidend bei Turmbauer ist die Position, an der man seine Bausteine verbaut - durch das Würfeln entsteht hier natürlich ein gewisser Glücksfaktor, weswegen man die Bausteine geschickt wählen und den Einsatz der Bauringe überlegt planen sollte. Das Überspringen von 2 Höhenstufen oder das Begehen von fremden Farben hat nicht nur ein Spiel am Ende noch umgekrempelt.

Der Preis ist - bedingt durch die stabilen Holzspielteile - etwas höher als erwartet (aktuell zwischen 30 und 35 Euro). Wer schon genügend "Lückenfüller" (nicht negativ gemeint) für einen Spieleabend oder eine Familienrunde besitzt, sollte sich überlegen, ob er das Geld ausgeben will. Wer auf der Suche nach einem kurzweiligen Spaß-Spiel ist, bei dem Grübler nicht zu lange überlegen sollten, der kann sich das Spiel gefahrlos einmal ansehen. Spaß machte es eigentlich allen, die es bisher gespielt haben.



12. Mai 2012 - (tp)

Rezensionsbilder