Rezension von Tohuwabohu


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von KOSMOS bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Tohuwabohu von Kosmos ist ein buntes Spiel - das wird bereits beim Auspacken der Spielmaterialien deutlich. Bauklötze (aus Holz), kleine Spielfiguren, große Ebenen aus Pappe - all das in gewohnt guter Kosmos-Qualität. Erfreulich ist auch, dass sich die Spielmaterialien schön ordentlich in einem Tiefziehteil unterbringen lassen, so dass zumindest in der Verpackung kein Tohuwabohu entsteht. Optisch macht das Spiel nicht sonderlich viel her, was mich bei diesem Spielprinzip (Bauen unter Zeitdruck) aber nicht sonderlich stört. Die Anleitung erklärt die wenigen Regeln gut, so dass man nach knapp 10 Minuten Lektüre direkt mit dem ersten Spiel beginnen kann.

Thema & Ziel des Spiels
Ziel des Spiels ist, seine Auftragskarten als erster komplett erledigt zu haben. Dies geschieht durch das Errichten von Konstruktionen auf der Spielfläche. Wer dies schafft, gewinnt das Spiel.

Spiel-Vorbereitungen
Das Spie ist schnell aufgebaut: Der Spielplan kommt in die Mitte und um diesen herum werden sämtliche Bauteile (Ebenen, Bauklötze und Figuren) verteilt. Die Auftragskarten werden gemischt und je nach Spielerzahl erhält jeder Spieler unterschiedlich viele Karten (rote, blaue und grüne). Die erhaltenen Karten mischt jeder Spieler erneut durch. Den Timer (auf 15 Sekunden gestellt - können aber auch andere Zeiten sein) erhält der Spieler rechts vom Startspieler.

Spielablauf
Das Spiel geht reihum. Ist ein Spieler an der Reihe, hat er 15 Sekunden Zeit die oberste seiner Auftragskarten zu erfüllen. Nach 15 Sekunden wird der Timer an den nächsten Spieler weitergegeben, der diesen sofort wieder startet - damit beginnt auch schon die Bauzeit des nächsten Spielers.

Es gibt 3 verschiedene Auftragskarten:
  • Blaue Karten: Bei diesen Karten müssen bestimmte Farben oder bestimmte Bausteinteile entsprechend der Vorgaben platziert werden.
  • Rote Karten: Bei diesen Karten muss (i.d.R)ein hohes Bauwerk errichtet werden, das bestimmte Bedingungen erfüllen muss.
  • Grüne Karten: Bei diesen Karten geht es darum, die Spielfiguren entsprechend der Vorgaben auf dem Bauwerk zu platzieren.

Hat ein Spieler seine oberste Karte erfüllt, deckt er sofort die nächste Karte auf. Beim Bauen gibt es natürlich auch Regeln, z.B. darf nur mit genau einer Hand gebaut oder das Gebäude demontiert werden. Besitzt ein Spieler keine Karten mehr, hat er das Spiel gewonnen.

Fazit
Tohuwabohu - hier ist der Name Programm, denn spätestens nach der 2. Runde herrscht auf dem Tisch Chaos. Nach "Uluru" ist "Tohuwabohu" also ein weiteres "Spiel gegen die Uhr" von Kosmos.

Die Aufwachung des Spiels ist wie von KOSMOS gewöhnt, sehr ordentlich. Qualitativ gibt es nichts zu meckern, auch wenn die Optik (einfarbige Bauklötze, normale Spiel-Pöpel, Illustrationen der Karten und des Spielbretts) doch etwas sehr spartanisch daherkommt. Der mitgelieferte Timer kann auf beliebige Zeiten eingestellt werden, was auch entspanntere Partien bzw. Partien mit Kinder problemlos ermöglicht. Ein Ausschalter für den Timer wäre noch schön gewesen.

Das eigentliche Spielgeschehen ist wie beschrieben sehr hektisch. Es gibt fast keine Ruhepause, da man auch beobachten muss, was die Mitspieler so auf‘s Spielfeld zaubern. Ist man am Zug beginnt man i.d.R. mit dem Abbau der Struktur, soweit man sie nicht wiederverwenden kann. Dann schnell versuchen die eigene Struktur aufzubauen und so eine Karte zu erledigen. Wie geschrieben kann man die Hektik beliebig anpassen, indem man die Zeitdauer (normal: 15 Sekunden) variiert.

Tohuwabohu eignet sich gut als Auflockerung - zuviel Denken ist hier nicht gefragt; meist sogar eher hinderlich. "Einfach drauflos bauen" heißt die Devise. Dieses einfache Spielprinzip (das in nicht mal 5 Minuten erklärt ist) ist aber zugleich der positive als auch der negative Aspekt des Spiels, denn die mitgelieferten Karten ähneln sich doch sehr, so dass man über eine Partie hinweg irgendwie das Gefühl bekommt, immer das gleiche zu bauen. Ein bisschen mehr Abwechslung durch andere Bauaufträge oder eine größere Vielfalt an Bausteinen hätte dem Spiel gut bekommen.

Der Preis (aktuell ca. 25 Euro) ist in meinen Augen gerade so in Ordnung. Das Spielprinzip sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Für eine auflockernde Partie zwischendurch hingegen ist das Spiel gut geeignet - den langfristigen Spielspaß vermisse ich allerdings etwas.



26. Juli 2011 - (tp)

Rezensionsbilder