Rezension von Scotland Yard Master


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Ravensburger bereitgestellt wurde.)

Rezension

Interview mit Mister X (* EINE ETWAS ANDERE REZENSION *)

Spiele-Checker:
Mister X, Sie sind jetzt schon seit vielen Jahren in London unterwegs und immer auf der Flucht vor wachsamen Detektiven. Sie scheinen aber ebenfalls ein Ausbrecherkünstler zu sein. Denn wenn sie einmal gefasst wurden, sind sie sofort wieder auf freiem Fuß und erneut auf der Flucht. Vielleicht liegt es ja daran, dass niemand Ihr wahres Gesicht kennt, da Sie es immer verbergen.

Mister X:
Ja, ich mache das jetzt seit über 30 Jahren, bekam sogar einige Preise dafür verliehen und war auch schon in ganz Europa und sogar in New York unterwegs!

Spiele-Checker: (* SPIELZIEL & SPIELABLAUF *)
Ok, die meisten von uns wissen ja, dass es darum geht, dass Sie ihre Verfolger abschütteln und auf der anderen Seite die Detektive sie einkreisen und schnappen müssen. Kurzum alle gegen einen und einer gegen alle. Jeder darf dafür das Taxi, den Bus oder die U-Bahn benutzen. Je nachdem kommt man unterschiedlich weit. Der Unterschied ist nur, dass Sie immer sehen, wo sich die Detektive aufhalten, während Sie sich unbemerkt bewegen und nur freundlicherweise mitteilen, welches Verkehrsmittel sie gerade benutzen.

Mister X:
Genau! Allerdings haben die Detektive nur eine bestimmte Anzahl Tickets von jedem Verkehrsmittel und sie müssen damit schlau umgehen. Außerdem tauche ich ab und zu auf und darf zweimal zwei Tickets hintereinander benutzen und sogar mehrmals schwarzfahren. Letzteres macht mir am meisten Spaß. Aber seit Neuestem haben die Detektive Unterstützung durch Bobbies bekommen - das macht es viel schwerer für mich.

Spiele-Checker:
Bobbies?

Mister X:
Es sind nun immer mindestens vier Verfolger hinter mir her. Also eine feste Anzahl von Detektiven und der Rest Bobbies. Und die Bobbies dürfen sogar jedes Verkehrsmittel beliebig oft benutzen - eine Frechheit ist das!

Spiele-Checker:
Naja, früher hatten Sie es halt einfacher gehabt, das ist heute nun nicht mehr so. Man könnte das als etwas unfair bezeichnen, aber schließlich liegt darin ja auch die Herausforderung.

Aber sagen Sie mal, in den 30 Jahren hat sich vieles weiter entwickelt, die Erscheinung des Stadtplanes und die Tickets sind moderner geworden. Und jetzt bedienen Sie sich auch noch modernster Technik, Mister X.

Mister X: (* SPIELABLAUF MIT APP *)
Ja, ich bin nun auch mit einem Smartphone oder einem Tablet unterwegs. Dort kann ich geheim meine Tickets auswählen und meine Spielzüge festhalten. Doch zunächst gibt die App, welche man sich vorher natürlich herunterladen muss, die Standorte der Detektive und dann den von mir vor. Wenn ich dann meinen Zug mache und ein Ticket auswähle, werden mir die möglichen Standorte vorgeschlagen, von denen ich einen auswähle. Nach und nach bekomme ich bis zu fünf sogenannte "Treffpunkte" vorgeschlagen. Während meiner Flucht muss ich mindestens einen davon besuchen, um gewinnen zu können. Schaffe ich es sogar zwei zu erreichen, habe ich die Jagd sofort gewonnen.

Nach meinem Zug gebe ich das Gerät an die Detektive weiter. Diese können nun neben ihrem normalen Zug eine von vier unterschiedlichen Sonderaktionen nutzen. Hierzu bewegen sie meistens das Smartphone so über den Spielplan, dass dieser von der Kamera erfasst werden kann. Eine "Analyse" zeigt die möglichen Aufenthaltsorte von mir anhand von meinem letzten Auftauchen und meiner gewählten Tickets. Mit einer "Ortung" auf die vier Funkmasten auf dem Spielplan, sehen die Detektive, wie weit ich von diesen in etwa entfernt bin. Sie leuchten dann grün, gelb oder rot. Die Detektive können auch die Funkmasten "Abtasten", um dann angezeigt zu bekommen, wie viele Taxischritte ich von einem solchen entfernt bin. Durch "Befragung" von Zeugen können sie herausfinden, ob ich mich in der Nähe einer bestimmten Sehenswürdigkeit aufhalte.

Das alles macht mir natürlich das Leben schwerer. Aber zum Ausgleich darf ich dafür auch Mal den Hubschrauber benutzen, um aus einer brenzligen Situation entfliehen zu können.

Spiele-Checker:
Ja, das mit dem Smartphone ist wirklich eine sehr interessante Sache. Für die Detektive ist die Kameraortung ein kleines Wunderwerk der Technik, denn sie funktioniert tatsächlich und wie von Zauberhand erscheinen auf dem Spielplan dreidimensionale Figuren, Standorte, Sehenswürdigkeiten und die Ortung der Funkmasten. Allerdings ist die Handhabung sehr gewöhnungsbedürftig und nicht jedermanns Sache. Man braucht gute Lichtverhältnisse und ein geübtes Händchen, damit es funktioniert. Das sorgt bei manchen für mehr Frust, als für Spielspaß.

Mister X:
Ja, das stimmt, das betrifft aber hauptsächlich die Sonderaktionen der Detektive. Die Verwaltung meiner Spielzüge funktioniert einwandfrei und die Variante mit den "Treffpunkten" ist sehr spannend. Als Dieb ist man versucht dorthin zu gelangen, um schnell zu gewinnen. Aber manchmal geht man dadurch ein hohes Risiko ein und bringt sich selber in Schwierigkeiten.

Spiele-Checker: (* FAZIT *)
Es macht Spaß (wieder) auf die Jagd nach Mister X zu gehen. In der vorliegenden Version können wir ganz klassisch spielen, mit modernerem Spielmaterial und mit etwas erschwerten Regeln für Mister X, was sinnvoll und gut ist. Die Unterstützung durch ein Smartphone oder Tablet ist eine faszinierende und begrüßenswerte Innovation, die für Abwechslung sorgt und veranschaulicht, was mit moderner Technik möglich ist. Die App ist ansprechend umgesetzt und ein ausführliches Tutorial führt in das Spiel ein. Allerdings hapert es etwas in der Handhabung mit der Kamera und die netten Extras bieten zu wenig Neues im Spielablauf, als das diese auf Dauer interessant wären. Da bleiben wir dann doch lieber bei der klassischen Variante.

Vielen Dank, Mister X, für die spannenden Einblicke in ihren "Alltag"!

Mister X:
Schon gut! Jetzt aber nichts wie weg von hier, bevor sie mir wieder näher auf den Leib rücken! Ah, schnell ein Bus-Ticket und auf zur nächsten Haltestelle ...

21. Mai 2014 - (ms)

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