Rezension von Wettlauf nach El Dorado


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise vom Verlag Ravensburger bereitgestellt wurde.)

Rezension

Spielziel
"El Dorado" - das sagenhafte goldene Land in Südamerika in dem mehr Gold zu finden sei, als sich ein Mensch vorstellen könne. Kundschafter, Matrosen, Forscher und andere Abenteurer machen sich auf den Weg zum spannenden Wettlauf nach El Dorado.

Spielablauf
Aus einer Auswahl der 7 beidseitig bedruckten Geländetafeln wird eine Strecke zusammengestellt. Hierfür gibt es einige Beispiele in der Spielanleitung, von leichte bis schwierigere Strecken. Zwischen den einzelnen Geländetafeln werden Blockaden gelegt, welche den führenden Spieler ausbremsen und am Ende als Tiebreaker dienen. Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält eine Spielfigur, eine Expeditionstafel, sowie 8 Basiskarten. Es wird noch eine Kartenauslage gebildet, mit weiteren Expeditionskarten, die im Laufe des Spiels erworben werden können. Die Spielfiguren kommen auf die Starttafel, jeder zieht noch 4 Karten von seinem Nachziehstapel und schon kann das Wettrennen losgehen.

Die Karten zeigen meist verschiedene Landschaftstypen, wie Wasser, Dschungel oder Ebene und eine Zahl. Mit dem Ausspielen der Karte kann man seine Spielfigur auf die entsprechenden Felder ziehen, die ebenfalls angeben, wie viel man von dem jeweiligen Typ benötigt. Alternativ spielt man die Karten aus, um sich aus der Auslage bessere Expeditionskarten zu kaufen. Diese kommen zunächst auf den persönlichen Ablagestapel. Man darf beliebig viele Karten von der Hand ausspielen, soweit möglich. Die Spieler dürfen aber auch Karten auf der Hand behalten oder einfach abwerfen. Am Ende des Zuges zieht man von seinem persönlichen Nachziehstapel so viele Karten, bis man wieder vier Karten auf der Hand hält. Die Blockaden auf der Strecke müssen ebenfalls mit entsprechenden Karten entfernt werden. Der Spieler der dies tut, nimmt die Blockade an sich. Das Spiel endet nach der Runde, in welcher ein Spieler mit seiner Spielfigur El Dorado erreicht hat. Erreichen mehrere Spieler am Ende dieser Runde El Dorado, gewinnt derjenige, welcher mehr Blockaden eingesammelt hat.

Gesamteindruck
Gutes Spielmaterial und eine ansprechende Gestaltung wecken unser Interesse den "Wettlauf nach El Dorado" anzutreten. Die Spielkarten sind zwar recht klein, was manchen stört, allerdings würden größere auch wesentlich mehr Spielfläche benötigen, was sicherlich mehr stören würde. Somit ist die Spielkartengröße ein guter Kompromiss. Klasse finden wir auch die Expeditionstafeln mit ihren Ablageflächen und der Kurzübersicht. So fällt der Einstieg immer wieder leicht und man kann kaum etwas falsch machen. Zunächst hat jeder sein einfaches Expeditionsteam, welche nur kleine Schritte machen können. Da macht es Sinn, sich bessere Mitglieder aus der Auslage zu kaufen. Diese kommen aber erst ins Spiel, wenn der Spieler seinen Ablagestapel neu mischen muss. Hier haben wir also einen klassischen Deckbau, wie wir es von "Dominion" kennen. Mit dem Unterschied, dass wir keine Siegpunkte sammeln, sondern die Karten ausspielen, um unsere Spielfigur auf dem Spielplan vorwärts zu bewegen.

Die großen Spielplanteile können unterschiedlich zusammengesetzt werden und ändern so immer den Streckenverlauf. Es macht Spaß damit herumzuexperimentieren. Die vielen Streckenmöglichkeiten gaukeln viel Abwechslung vor, jedoch ändern sich der Spielablauf und die Vorgehensweise der Spieler dadurch nicht. Die meisten Spielzüge bestehen darin, Karten auszuspielen, um eine Spielfigur ein Feld vorwärts zu bewegen. Gut gelungen ist die Idee mit den Blockaden. Zum einen bremsen sie den Führenden etwas aus und zum anderen dienen sie am Spielende als Tiebreaker, was nicht selten vorkommt. Die verschiedenen Expeditionskarten bieten ebenfalls etwas Varianz, jedoch handelt es sich meistens um verbesserte Versionen von vorhandenen Karten. Trotz persönlichem Kartenmanagement kommt es manchmal vor, dass man vor einem Feld steht und ein paar Runden nicht vorwärts kommt, da man einfach nicht die notwendige Karte zieht.

Das Spiel kann noch durch "Höhlenplättchen" erweitert werden. Diese ändern allerdings nicht viel am Spielablauf. Kommt man mit seiner Spielfigur neben einem solchen verdeckten Plättchen zum Stehen, darf man es an sich nehmen und irgendwann im Spiel einmalig verwenden. Meist erlaubt es eine ähnliche Aktion, wie auch mit den Karten. Dies scheint das Spiel etwas strategischer zu machen, allerdings wird das wieder negiert, da man ja nicht weiß, welches Plättchen man zieht und im schlimmsten Fall bringt einem das dann nicht viel.

Fazit
Ein "Wettlauf nach El Dorado" ist kurzweilig und macht durchaus Spaß. Auch Gelegenheitsspieler und Familien finden schnell in das Spiel hinein. Diese stört auch der Glücksanteil nicht, welcher durch das Kartenziehen vorhanden ist. Erfahrene Spieler mangelt es etwas an Abwechslung, trotz des variablen Spielaufbaus.

21. November 2017 - (Michael Schmitt)

Rezensionsbilder