Rezension von YINSH


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise vom Verlag HUCH! & friends bereitgestellt wurde.)

Rezension

YINSH
YINSH ist ein Spiel von Kris Burm aus der sogenannten "GIPF-Reihe" abstrakter Spiele, das nun in einer Neuauflage beim Verlag "HUCH! & friends" erschienen ist. Dabei müssen die 2 Spieler ihre "Spielsteine" möglichst geschickt platzieren und ihre Ringe möglichst geschickt auf dem Spielplan verschieben, so dass 5 eigene Steine in einer Reihe zu liegen kommen. Dadurch kann ein Ring entfernt werden. Hat ein Spieler seinen dritten Ring entfernt, gewinnt er das Spiel.

Spielablauf
Jeder Spieler erhält die 5 Ringe in seiner Farbe. Das Spielbrett kommt in die Mitte, die Markierungssteine in Griffweiter beider Spieler.

Zunächst legen beide Spieler abwechselnd ihre 5 Ringe einzeln auf beliebige Schnittpunkte auf dem Spielplan. Anschließend sind beide Spieler im Wechsel an der Reihe.

Der Zug eines Spielers besteht darin einen der 2-farbigen Markierungssteine (schwarz/weiß; mit seiner Farbe nach oben) in einer seiner Ringe zu legen. Anschließend muss der Spieler diesen Ring (ohne den Markierungsstein mitzunehmen) bewegen. Dabei gelten folgende Regeln:
  • Der Ring muss in gerader Linie mindestens 1 Feld weit bewegt werden und muss seine Bewegung wieder auf einem leeren Schnittpunkt des Spielplans beenden.
  • Andere Ringe (egal ob eigene oder die des Mitspielers) dürfen nicht übersprungen werden.
  • Wird mindestens 1 Markierungsstein (egal welcher Farbe) übersprungen, muss der Ring auf dem nächsten freien Schnittpunk hinter dem oder den Markierungssteinen abgelegt werden. Zusätzlich müssen alle übersprungenen Markierungssteine auf die andere Farbseite gedreht werden.

Wenn auf dem Spielplan eine Reihe von (mindestens) 5 gleichfarbigen Markierungssteinen entsteht, werden 5 (davon) vom Spielplan entfernt. Der Spieler, dessen Farbe diese 5er-Reihe gebildet hat, nimmt nun einen seiner Ringe vom Spielplan.

Das Spiel gewinnt der Spieler, der zuerst 3 Ringe vom Spielplan entfernen kann.

Fazit
Was die Namensgebung betrifft, ist der Name "YINSH" (das keine Bedeutung hat) sicherlich so interessant wie wenige aussagekräftig. Andererseits, wie sollte man ein Spiel aus Ringen, Steinen und einem Gitterfeld auch sinnvoll nennen, ohne das es albern klingt. Und so reiht sich "YINSH" in die Reihe der anderen abstrakten Spiele "GIPF", "ZÈRTZ", "DVONN", "PÜNCT" & "TZAAR" ein.

Ob man das Spiel mag, oder nicht, entscheidet sich bereits am Spielprinzip des "abstrakten Strategiespiels". Es gibt Spieler, die können mit abstrakter Strategie nichts anfangen, für andere sind sie der Gipfel strategischen Denkens (siehe Schach). Ich persönlich bevorzuge zwar Spiele mit einem Thema, bin aber auch einer abstrakten Partie nicht abgeneigt, sofern diese genügend Spielraum für Strategien und Taktiken lässt.

YINSH erschien bereits 2003 und ist auch mit einigen Auszeichnungen bzw. Nominierungen belegt und ich kann deren Vergabe durchaus nachvollziehen, denn YINSH gehört in meinen Augen zu den besseren oder sogar besten Vertretern dieser Spiele-Gattung, denn es kombiniert "einfache Regeln" mit immenser Spieltiefe. Besonders gut hat mir die Möglichkeit gefallen, "aggressiv" zu spielen und dem Gegner eine 5er-Reihe zu vervollständigen (was eigentlich gut für den Gegner ist), um ihm dadurch Alternativen in seinem Spiel zu nehmen (was hoffentlich besser für mich ist), da er nun einen Ring weniger zum bewegen hat.

Obgleich erstaunlich simpel (im Sinne der Regelmenge) dauert eine Partie im Schnitt 30-40 Minuten und bietet so genügend Möglichkeiten für eine oder mehrere Revanchen. Das Preis von knapp unter 30 Euro ist für die Menge an Spielmaterial natürlich recht hoch, die mir vorliegenden Version von HUCH besticht aber durch sehr wertiges Spielmaterial.

Für mich gehört YINSH zur Oberklasse der abstrakten Strategiespiele - allerdings muss jeder für sich beurteilen, ob man diese Art Spiele mag.

30. Mai 2017 - (Thorsten Pohl)

Rezensionsbilder