Rezension von Codenames - Duett


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise vom Verlag Asmodee bereitgestellt wurde.)

Rezension

Codenames Duett
Codenames kooperativ. So einfach und knapp lässt sich die Duett-Version beschreiben. Der Rest bleibt gleich und ist doch erfrischend anders. In Kooperation mit Scot Eaten hat Vlaada Chvátil eine weitere Variante vorgelegt, die nun endlich auch zu zweit spielbar ist.

Thema und Ziel des Spieles
Codenames sind Programm: nun aber nicht gegeneinander, sondern miteinander. Während wir in den früheren Codenames-Versionen in Teams gegeneinander spielten, versuchen wir nun gemeinsam gegen das Spiel zu gewinnen. Jede Seite versucht, der gegenüberliegenden Seite die jeweiligen Begriffe in Codenames-Manier mitzuteilen. Ist dies nach einer bestimmten Anzahl Versuche geglückt, haben alle gewonnen.

Spielablauf
Die Begriff-Karten werden gut gemischt und in einem Raster von 5 x 5 Karten ausgelegt. Eine danebenstehende Codenames-Karte zeigt jeder Teamseite die neun Begriffe, die der Teamseite gegenüber erklärt werden muss. Dabei sind die beiden Kartenseiten natürlich unterschiedlich. Abwechselnd sagt nun jede Team-Seite ein die jeweils gesuchten Begriffe verbindendes Wort und eine Zahl, die die Anzahl der zu verbindenden Begriffe vorgibt. Aber Vorsicht: In Codenames Duett lauern auf jeder Seite drei statt nur ein Attentäter. Das andere Team darf nun so lange Begriffe raten, bis es einen Fehler macht oder passt. Anschließend ist die Gegenseite an der Reihe. Beide Teams haben für die insgesamt 15 zu ratenden Begriffe neun Versuche. Schaffen sie dies, so haben sie gewonnen, schaffen sie es nicht, so verlieren sie.

Gesamteindruck
Gute Spiele schreien nach Fortsetzungen oder neuen Varianten. Dies birgt oft die Gefahr, dass lediglich ein fader Abklatsch aufgelegt wird, den niemand wirklich benötigt. Codenames Duett muss man attestieren, alles richtig gemacht zu haben. Diese Version braucht man! Auch wenn man schon das Original oder die Pictures-Variante sein eigen nennen kann. Es ist geradezu erstaunlich, wie einfach das Spielprinzip nun zu zweit oder kooperativ spielbar ist. Aber Achtung! Geübte Codenames-Fans müssen kurz umstellen, denn nun gibt es statt einem gleich drei Attentäter, auf die wir stoßen können. Da heißt es vorsichtiger sein als noch beim Original. Sonst ist das Spiel schneller verloren als einem lieb ist. Größter Vorteil an Codenames Duett: Es kann auch zu zweit gespielt werden. Während der Varianten-Vorschlag aus Codenames Pictures für zwei Personen eher nicht begeistern konnte, liegt hier nun eine Variante vor, die auch zu zweit Spiel für Spiel begeistert. Gleichzeitig kann sie aber auch genauso gut mit mehr als zwei Personen gespielt werden.

In meinen Spielegruppen behaupten einige, dass Codenames Duett bei ihnen der Originalversion bereits den Rang abgelaufen habe. Ich würde da differenzieren, wann ich welche Version auf den Tisch bringe: Codenames Duett spiele ich tatsächlich am liebsten nur zu zweit. Denn mit mehreren Personen pro Team missfällt mir die zu leistende Abstimmung innerhalb der jeweiligen Teamseite. Keine Frage: Die ist zu leisten und gehört zu diesem Spiel. Aber sie ist eben schwer, wenn das andere Team auf der Tischseite gegenüber sitzt und dies eigentlich nicht mitbekommen darf. Zuerst haben wir das mit Flüstern versucht, dann sind wir hin und wieder aus dem Zimmer gegangen, zuletzt hat jede Teamseite auf einem Smartphone Begriffe eingetippt, um sich so mit den anderen abzustimmen. Finde ich alles nicht sehr gelungen und folglich spiele ich bei vier oder mehr Personen einfach die Originalversion lieber. Codenames Pictures dagegen hole ich heraus, wenn wir mit jüngeren Mitspielern oder Personen spielen, die mit solchen Brettspielen nicht viel Übung besitzen. Später kann man immer noch die anspruchsvollere Originalversion auspacken.

Und für die Expert/innen unter uns, die sich blind mit der anderen Teamseite die Bälle hin und her spielen, liegt eine Missionsvariante bei, die das Spiel von verschiedenen Aspekten aus noch einmal verschärft und interessanter macht. Spiel für Spiel können wir uns auf einer Weltkarte vortasten und entweder die Anzahl der Rateversuche oder das Fehler-Budget nach unten schrauben. Das macht das Spiel nicht nur schwieriger, sondern zwingt auch dazu, die eigene Spiel- und Kommunikationsstrategie umzustellen und der neuen Vorgabe anzupassen.

Fazit
Wenn Sie Codenames in der Original- oder der Pictures-Variante mögen, dann schaffen Sie sich unbedingt noch die Duett-Version an! Mit ihr können Sie das Spiel nun endlich auch zu zweit genießen oder auch mit mehr Personen Codenames nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander spielen.

21. Juni 2018 - (Jan Drewitz)

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