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neo5k empfiehlt das Spiel
Die Glasstraße

Bewertung:

Ein für mich recht untypischer Rosenberg. Die erste Partie ließ mich etwas ratlos zurück. Sollte das schon alles gewesen sein? Nach nur vier Runden schon wieder Schluß? Und dann dieser unsägliche Glücksfaktor bei den verfügbaren Gebäuden? Die beiden Produktionsräder wollen auch nicht so wie ich will... und überhaupt. Selten ist es bei einem Spiel so überaus notwendig, erst einmal zwei, drei Partien zu absolvieren, um langsam damit warm zu werden, um die Feinheiten und Abhängigkeiten zu entdecken. Und siehe da, nach einigen Partien hat man das Spiel ganz anders im Griff: Die Produktion läuft an und stellt genau die Ressourcen her, die ich brauche, noch dazu zum richtigen Zeitpunkt. Über den Lehnsherrn spiele ich mir Gebäude in meine private Auslage, auf die ich mittel- bis langfristig spielen und die mir keiner meiner Mitspieler nehmen kann. Der Nutzen von Punkt-, Sofort- und Umwandlungsgebäuden wird auch immer klarer, vor allen Dingen auch der Zeitpunkt, wann man welchen Gebäudetypen baut und nutzt. Die Glasstraße ist jedenfalls mitnichten so glückslastig wie man anfangs vermuten könnte und wie auch gerne behauptet wird. Es ist nur absolut nötig, die Gebäudeauslage richtig lesen zu können, um seine grundsätzliche Strategie danach auszurichten. Gespielt sollte dann eher taktisch werden, natürlich mit regelmäßigen Blicken auf die Spielertableaus. Ein Plan B kann dabei, wie so oft, auch nicht schaden. Die verwendeten Mechanismen gefallen mir außerordentlich gut. Das aus Ora et Labora bekannte Produktionsrad kommt hier auf geniale Weise bei jedem Spieler in doppelter Ausführung zum Einsatz. Durch die Kartenauswahl kommt zudem ein interessanter Bluff- und Einschätz-Faktor ins Spiel. Überhaupt finde ich den Kartenmechanismus sehr gelungen. Die Differenzierung der Gebäude in drei Gruppen ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und thematisch zweifelhaft, ergibt aber durchaus Sinn. Das Spielmaterial ist von herausragender Qualität - besonders hervorzuheben ist hier Lohausens grafische Gestaltung, welche mir sehr gut gefällt - und auch die Regel ist sehr ordentlich verfasst, ausführlich, sauber strukturiert und in sich schlüssig. Scheinbar gibts bei dem ein oder anderen aber dennoch einige Verständnisschwierigkeiten, zumindest wenn man sich in manchen Foren so umschaut. Ich vermute mal, diese rühren allerdings vom sogenannten Querlesen bzw. Überfliegen des Regelwerks. Und was die kurze Spieldauer angeht, macht man aus der Not einfach eine Tugend und spielt es häufiger. Das Spiel ist es auf jeden Fall wert.

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