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CollectorsPlayground empfiehlt das Spiel
Kakuzu

Bewertung:

Kakuzu will man spielen! Es kommt in der Ästhetik traditioneller asiatischer Brettspiele daher und will angefasst werden. Die wie Stein wirkenden Plastik-Linsen fühlen sich nicht nur gut an, sondern »klingen« auch gut. Das Spielbrett ist wertig, aus Holz und exakt gearbeitet. Seine rote Lackierung verstärkt den asiatischen Look des insgesamt konsequent in Schwarz, Grau, Weiß und Rot gehaltenen Spiels. Gewöhnen muss man sich an die Typographie: Die Ziffern der Zahlensteine unterscheiden sich von denen des Spielbretts, sodass man anfangs hin und wieder über 1 und 7 sowie 6 und 9 stolpert. Die Linsen liegen gut in den Bohrungen des Lochgitters – alles fühlt sich gut an. Das ist ein entscheidendes Plus: Das Objekthafte macht den Spielgenuß aus. Dass Sudoku gemeinhin bekannt ist und von den meisten bloß mit Papier, Kugelschreiber und Einsamkeit assoziiert wird, verlangte nach einer wertigen, massiv schweren und begeisternden Umsetzung. Die Idee, es gegeneinander zu spielen (Untertitel »Multi Sudoku«) gibt das Übrige dazu und löst das Solo-Problem. Das ist sehr gelungen! Zu Zweit sowieso, zu mehreren Spielern durchaus auch – bei einer Spielrunde allerdings wirken sich unterschiedliche Könnerschaft und Sudoku-Erfahrung schon sehr stark auf die Punkteverteilung aus: Wer im Uhrzeigersinn neben einem »Anfänger« oder glücklosen Spieler sitzt, sahnt Runde um Runde dessen Fehler-Steine ab. Beim Zweier-Duell geht das in Ordnung: Der Gegner kriegt bei meinem Fehler den Stein. Das macht Sinn. Es wiegt sich auf. – Während der Glücksfaktor zu Beginn einer Partie noch sehr hoch ist (es gelingt kaum, bei nur einer Frei-Stelle in jedem der 9 Quadranten, zufällig genau die geforderte Ziffer aufzudecken), verdichtet sich das Spiel zusehends und fast sog-artig und ist durchaus spannend. Ein einziger Fehler durch Unkonzentriertheit kann die entscheidenden Punkte und den Sieg kosten. Die Null im Zahlen-Säckchen ist absolut wichtig und manchmal die einzige Chance, den Führenden um den Sieg zu bringen, zwingt sie doch zum Aussetzen. Beendet die Null einen erfolgreichen Fischzug, erhält der Gegner (oder linke Nachbar) allerdings auch keine Fehler-Linse. Endergebnisse fallen oft sehr knapp aus. – Beim Spiel, egal in welcher Konstellation, fällt unangenehm auf, dass immer irgendwer das Zahlen-Raster kopfstehend lesen muss. Das ist zwar machbar, strengt aber an. Eine Drehscheibe unter dem Spielbrett wäre elegant gewesen. – Die Regelvarianten wie Zug-Fortsetzung bei Erfolg mit derselben gezogenen Zahl oder Ansagen der aufzudeckenden Ziffer statt Ziehen aus dem Beutel sind gut, sinnvoll und wichtig. – Das DinA6-Regelheftchen gibt sich (mit 26 Sprachen!) redlich Mühe, ist aber – wie bei Gigamic oft zu sehen – eher freudlos und definitiv zu winzig gedruckt, obgleich die Erläuterungen selbst kurz und knapp und schlüssig sind. Die im Umschlagausklapper gezeigten Erklärungs-Bilder (Kurzanleitung) versuchen ohne Worte auszukommen, was etwas angestrengt wirkt und an IKEA-Aufbauhilfen erinnert, nur noch schlechter funktioniert. Das Fazit aber lautet trotzdem «herausragend«! Suchtpotenzial hatte Sudoku ja immer schon, hier aber kommt es zudem überaus edel und mit der Fähigkeit daher, ein Match zu sein oder gar ein Familienspiel. Und dies mit einer unwiderstehlichen Ästhetik und Haptik in schwerer Qualität.

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