Brakus71
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Kommentar vom 15.07.2016: Kartenspiel für 3-5 Spieler ab 8 Jahren von Marc-Uwe Kling.
Die Spieler müssen ihre Karten schnellstmöglich los werden, doch dies ist einfacher gesagt, denn getan, da eine ganze Reihe obskurer Regeln zu beachten sind und das Spiel herrlich chaotisch in die Länge ziehen oder sofort beenden können. Alles ganz im Känguru-Humor-Stil!
Spielvorbereitung:
Die 60 Spiel, äh, Stresskarten werden gemischt und je nach Spielerzahl 5-7 Karten an die Spieler verteilt, der Rest kommt als Nachziehstapel in die Tischmitte.
Hiervon wird die oberste Karte offen, als Beginn des Ablagestapels, danebengelegt. Ein Startspieler wird noch bestimmt.
Spielziel:
Als Erster alle eigenen Karten los zu werden!
Spielablauf:
Der aktive Spieler legt eine seiner Handkarten auf den Ablagestapel, wenn diese mit der Farbe (rot/blau) und/oder dem Symbol (Känguru, Pinguin, Kleinkünstler) der dort ausliegenden, obersten Karte übereinstimmt.
Kann oder will er dies nicht, zieht er eine Karte vom Nachziehstapel - diese darf nicht abgelegt werden - und es folgt der nächste Spieler im Uhrzeigersinn!
Nachdem eine Karte passend abgelegt wurde, MUSS immer die auf ihr angegebene Aktion ausgeführt werden!
Die Aktionen (unterteilt in rote "witzig"- und blaue "nicht witzig"-Karten sowie eine grüne Sonderkarte) sorgen hier für den besonderen Spass bzw. die richtige Hektik und auf jeden Fall für Chaos^^.
- "halt mal kurz" (rot)
Die eigenen Handkarten werden gemischt und die Hälfte (abgerundet) abgezählt und einem beliebigen Mitspieler gegeben.
- "Die Vollversammlung" (rot)
Die Spieler beratschlagen gemeinsam, wer (nur 1 Spieler) welchem Spieler 1 Karte geben soll. Kann sich die Mehrheit nicht einigen, passiert nichts!
- "Schnick-Schnack-Schnuck" (rot)
Der aktive Spieler fordert einen beliebigen Mitspieler zu einem SSS-Duell, es gelten die klassischen Regeln (Schere, Stein, Papier - mit oder ohne Brunnen nach Ansage) und der Gewinner gibt dem Verlierer eine seiner Handkarten.
- "Gruppen-Schnick-Schnack-Schnuck" (rot)
Der aktive Spieler duelliert sich mit allen Mitspielern gleichzeitig und gibt jedem Spieler eine seiner Handkarten, wenn er gewinnt bzw. erhält eine Handkarte von dem Spieler, der ihn besiegt.
- "Ach, mein, Dein..." (rot)
Die eigenen Handkarten mit denen eines beliebigen Mitspielers tauschen.
- "Der Kommunismus" (rot)
Der aktive Spieler nimmt alle Karten aller Spieler, mischt diese und verteilt sie zu möglichst gleichen Teilen wieder an alle aus.
Zudem hebt der Kommunismus den Effekt der "Polizei" auf!
- "Die not-to-do-Liste" (rot)
Die Karte kann ganz normal abgelegt und deren Text ignoriert werden.
Oder sie wird als REAKTION auf eine Aktion gespielt, um so zu verhindern, dass man einem bestimmten Ereignis unterworfen wird oder eine Aktion durchführen muss!
- "Der Nazi" (blau)
Wird eine solche Karte auf den Ablagestapel gelegt, müssen alle (anderen) Spieler sofort draufschlagen! Wer zuletzt reagiert hat, muss eine Karte vom Nachziehstapel nehmen.
- "Die Polizei" (blau)
Der aktvie Spieler verdonnert einen beliebigen Mitspieler (ausser demjenigen, der gerade zuvor schon "offen" spielen musste) dazu seine Handkarten offen auszulegen (dies gilt so lange, bis eine neue Polizei-Karte abgelegt wird)!
Wer auf eine Polizei-Karte schlägt, muss zur Strafe eine Karte vom Nachziehstapel nehmen - die Karten sind ähnlich denen der "Nazis" gestaltet.
- "Der Kapitalismus" (blau)
Der Spieler, der die meisten Handkarten besitzt, muss noch 2 weitere vom Stapel ziehen!
- "Razupaltuff" (grün)
Diese Sonderkarte erwartet vom Spieler, der sie erhält, sie laut zu benennen und kann nicht abgegeben werden, ausser eine bestimmte Aktion fordert dazu auf!
Nach Kartenablage und der erfolgten Aktion, ist der nächste Spieler im Uhrzeigersinn an der Reihe.
Spielende:
Das Spiel endet, sobald ein Spieler seine letzte Handkarte abgelegt hat und nach deren Aktion keine Neue erhalten hat, mit diesem als Gewinner!
Fazit:
Auf dem Mau-Mau / UNO - Gerüst basierend und mit dem kruden Humor der Beuteltier-Geschichten kombiniert ist "Halt mal kurz" ein herrlicher Zeitvertreib.
Unbedarften Spielern werden die Regeln zunächst recht wirr vorkommen - Fans des Kängurus freuen sich "nen Ast"^^ -, aber nach ein paar schnellen Runden werden die Aktionen schnell liebgewonnen, bringen sie doch wunderbare Abwechslung und Chaos in das Partyspiel.
Allen, die sich gerne mit verdreht-wirkenden Regeln und deren erstaunlich taktischen Möglichkeiten - natürlich in Kombination mit dem bekannten Kartenzieh-Glück - auseinandersetzen mögen, sei das Kartenspiel empfohlen. Fans greifen sowieso zu und alle geneigten Spieler, die jetzt schon nicht mehr richtig durchblicken *G*, müssen zumindest mal hineingucken!
weiterführende Hinweise:
- Fotos: http://www.heimspiele.info/HP/?p=19960
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Bie42
Partien: 1 |
Kommentar vom 20.04.2023: Für Freunde der Känguru-Geschichten von Marc-Uwe Kling ist dieses Kartenspiel wohl ein Muss, für diejenigen, die die Geschichten kennen, vielleicht ein "Nice-to-have" und für alle anderen völlig unbrauchbar.
Die Känguru-Liebhaber, wohl eher Anarchisten oder Kommunisten oder diesen Ideen nicht ganz abgeneigten Menschen werden an dem reichlich chaotischen Spiel und den "Sprüchen" des Känguru ihre Freude haben und über so manche "Längen" der Partien hinwegsehen.
So manche Partie, die wir gespielt haben (ohne sie hier im Spiele-Check zu dokumentieren), schien nie zu enden, weil es zwischen den Mitspielenden quasi eine Patt-Situation gegeben hat, andere Partien (seltener) führten hingegen relativ schnell zum Ende - es ist also nicht absehbar, auf was man sich einlässt, wenn man dieses Spiel beginnt.
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Cynomys
Partien: 2 |
Kommentar vom 05.01.2017: Ich bin tatsächlich nicht so begeistert. Typisches Kartenspiel, welches vom Autorennamen lebt (oder von dessem Känguru).
Abwechselnd werden Karten ausgespielt. Hierbei muss entweder das Symbol oder die Kategorie mit der vorherigen übereinstimmen. Fast jede Karte bewirkt eine Aktion - z.B. ein Schnick-Schnack-Schnuck Spiel, Handkarten werden nun offen gespielt, ...). Wer als erstes keine Karten mehr hat gewinnt.
Eigentlich ein gutes Spiel für mich, dachte ich, einfache Regeln, schnell gespielt, normalerweise voll mein Ding. Aber der Funke wollte nicht rüberspringen. Nazi/Polizei (Nazis müssen mit der flachen Hand geschlagen werden, Polizisten nicht) sind zu schwer zu unterscheiden, in einer größeren Runde ist die kleine Schrift ein Problem - Finde ich.
Das Spiel lebt von kommunistischen Känguru, unter dieser Oberfläche ist es aber (noch?) nicht so richtig begeisternd.
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