Bewertungsstatistiken zum Spiel "Aurimentic"


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CollectorsPlayground
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Partien: 1
Kommentar vom 01.06.2020:
Für Spielefreunde, die »Siedler von Catan«, »SvC Kartenspiel«, »Kingdom Builder« und »Kingdomino« aufgrund ihres Niveaus, ihres Abstraktionsgrades und ihres Look&Feels lieben, gesellt sich ein weiteres – vielleicht zu wenig beachtetes – Meisterstück hinzu, das zudem noch ein Debut-Werk ist: nikamundus hat mit »Aurimentic« seinen fein abgestimmten und solide gestalteten Erstling ins Feld geführt. Und genau dahin geht auch die Reise: In den Acker! Ohne Landkultivierungs-Szenarien zu authentisch und naturalistisch simulieren zu wollen, heißt es in AURIMENTIC »Rauf auf die Insel(n)!« mit ihren Planquadraten aus Gras, Sand, Felsen und Sumpf. Dort bauen wir Getreide, Bäume und Rüben an, vergrätzen die Mitstreiter mit Unkraut, züchten Kristalle, beeinflussen mit Magie die oft bösartigen Wetterereignisse u. Katastrophen (Starkregen, Orkan u. Flutwellen), errichten mit Stein und Arbeitern Gebäude, die unsere Besitzansprüche an einer Insel »unter-mauern« und – vor allem anderen – tauschen wir! Wir handeln nicht mit den Gegnern, sondern tauschen mit dem Vorrat, dass sich das Hirn verknotet! Da heißt es, Überblick behalten und um die Ecke denken! Denn nahezu ständig erfordern die sich verändernden Bedingungen eine Anpassung der Entscheidungen. Dies verursacht das zentrale Wetter-Tableau mit seinem sich entlang der verschiedenen, verschachtelten und verschränkten und voneinander abhängenden Parameter hin und her schiebenden »Wetter-Stein«.
Nun sind ein solcher Mechanismus und Motor des Spielgeschehens und ein solches Szenario insgesamt nicht bahnbrechend neu, aber in »Aurimentic« bestechen sie durch die Einfachheit der Mittel, die wohltemperierte Einbettung in ein unaufdringliches erzählerisches Thema und Drumherum und die Ausgewogenheit von Abstraktion und Hintergrund bzw. Spielwelt:
Wir haben die Inseln mit Küsten und Strand tatsächlich auf dem Tisch vor uns liegen als einzelne, individuell geformte Bretter. Die Bäume sind hier als Werk-, Roh- und Baustoff nicht bloß hölzerne Marker-Klötzchen, sondern tatsächlich Tannenbäume. Die Kristalle sind rosa Holz-Würfelchen »mit Schliff«. Gut, die »Arbeiter« sind hier zur Abwechslung mal Hand-Symbole auf Papp-Märkchen, doch dienen sie ohnehin nur als Tauschwährung und werden nicht im Spielgeschehen platziert, müssen also nicht figürlich sein.
Das ist alles sehr zugänglich und angenehm vereinfacht – für jeden und jede Spielerklasse.
Alles setzt sich sinnig zusammen. Spiel-Mechanik, Spiel-Fluß und Look sind stimmig und fühlen sich richtig und gut an. Effekte und Kniffe verfeinern das Regelwerk, ohne es zu sehr zu verkomplizieren oder zu überfrachten.
Die »Kraft-der-Natur«-Felder etwa erweisen sich als wichtiger Rohstofflieferant und können die Zufalls-Komponente der Würfel ebenso ein Stück weit relativieren wie die Option, den Würfelwurf einfach zu wiederholen. Diese zweite Chance ist gnädig und oft als »Besänftigung« auch nötig. Opfergaben zur Wetter-Manipulation sind ein Instrument zum Eingriff in die momentanen Grundbedingungen (wenn auch nicht die eigenen). Unkraut ist – sehr sinnfällig – das Mittel der Wahl zum Stören und Ärgern. Der Effekt des »Einklemmens« (der nebenbei – wie das ganze Spiel – von Alex Randolphs »Die Wikinger kommen!« bzw. »Claim« von 1984 inspiriert zu sein scheint) erleichtert das Komplettieren von zählbaren Erntefeldern. Die »magischen Orte« verleihen weitere Macht über das Wetter.
Die Möglichkeiten sind reichhaltig, ihre Kombinationsmöglichkeiten um so mehr. Folglich muss man vieles bedenken und gut sortiert bzw. strukturiert sein. Denn ein einziger Zug kann sich zu einer rasanten Kettenreaktion von Tauschhandlungen und »Winkelzügen« auswachsen, bei denen man zudem nicht vergessen darf, sich den monetären Ertrag turnusmäßig auszuzahlen, Bonus-Rohstoffe unter bestimmten Bedingungen einzukassieren und Rohstoffe korrekt umzuwandeln.
Die »Anbau-Regel« erinnert an die oft als störend kritisierte Problematik bei »Kingdom Builder«, ist hier aber gut gelöst. Einen der Gestaltungsfehler von »Kingdom Builder« (Blumenlandschaften) hat man hier nicht begangen: Es gibt Sumpf – und als angebaute Feldfrucht die Rübe, was wir sehr schön finden, und die Frage kam auf, warum im »Kingdom« keine Hackfrüchte gebraucht wurden, stattdessen aber Blumen.
Dass hier kein »freier Handel« angesagt ist, wie etwa in »SvC«, empfinden wir als angenehm: Es wird nur mit dem allgemeinen Vorrat getauscht.
Da alle eigentlich auf 5 voneinander völlig unabhängigen Spielbrettern gleichzeitig spielen, kommt man sich wunderbar und auf verschiedenste Art in die Quere und kann dabei unterschiedlichste Pläne verfolgen. Das Ganze im Blick zu behalten, ist das A und O!
Zugegeben ist es gegen Ende nur noch schwer möglich, ad hoc zu berechnen, wer vorne liegt (es gibt im Spielverlauf keine Siegpunkt-Leiste o.ä.), aber ebenso gut wie »Aurimentic« insgesamt austariert ist, muss man sein Engagement auf den 5 Inseln austarieren.
Auf dass der Wetter-Gott gnädig ist – in einem erstklassigen und herausragend gestalteten Aufbauspiel mit großem Wiederspiel-Anreiz.

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Brakus71
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Partien: -
Kommentar vom 05.01.2017:
Review-Fazit zu „Aurimentic“, einem cleveren Aufbauspiel.


[Fazit]
Hier liegt ein sehr gut durchdachts Aufbau- und Taktikspiel vor, welches obendrein mit sehr wertigen Spielkomponenten daherkommt.
Die Spieler müssen auf verschiedenen Inseln Fuß fassen und dort jeweils durch Hof- und/oder Turmbau die Vorherrschaft erlangen, um an den ebenfalls noch anzulegenden Erntegebieten zu partizipieren und damit Geld (gleich Siegpunkte) zu verdienen.
Erschwert, oder besser variiert wird dies zudem durch die (fast) göttlichen Winde, denn bei jedem der bei Zugbeginn möglichen 2 Würfelwürfe (zur Feststellung der Rohstoffeinnahmen und dem evtl. Wetterumschwung), kann sich das Wetter ändern und damit hier auch zugleich die Bedingung auf welchem Grund (Stein, Sand, Gras, Sumpf) angebaut werden darf, für welche Rohstoffe es evtl. Boni gibt und welche der Rohstoffe gehandelt werden können oder im ungünstigsten Fall, durch Unwetter, auch mal Höfe und Felder zunichte gemacht werden können.
So gilt es durch glückliche Fügung, taktische Finesse und vorausschauendem Spielen auf den Inseln bestimmte Erntegebiete (immer im 4er-Quader) zu schaffen, die man sich dann auch alsbald durch eine Mehrheit aneignet und so regelmäßige Geldquellen erhält. Dabei kann man die Unwettervorkommnisse durch geschicktes Verteilen der Erntegebiete und gelegentlichen Opfergaben (und damit dem Verschieben des Wettersteins!) relativ gut kompensieren.

Die Anleitung ist sehr gut formuliert und formatiert worden und erleichtert den Einstieg, so dass schon die ersten Runden recht hürdenlos von statten gehen. Das Spielmaterial ist wie schon erwähnt sehr wertig und haptisch wie optisch ansprechend.
Der Spielverlauf ist angenehm kurzweilig, bietet aber genug Tiefe, um sich nicht zu leicht durch das Spiel zu manövrieren. Man muss schon immer gut abwägen, wo man sich ausbreiten möchte und wann man wie vorgehen möchte. Denn die Mitspieler wollen ebenfalls gut beobachtet werden, damit man vllt. noch eingreifen und eine schön vorbereitete Insel selbst übernehmen kann.
„Aurimentic“ ist angenehm zu spielen, fordert aber auch Gelegenheits- wie Vielspieler angemessen heraus und bietet genug Abwechslung für mehrere Partien!


Ausgepackt: http://www.heimspiele.info/HP/?p=21608

[Galerie]
http://www.heimspiele.info/HP/?p=22370

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Qualität des Spielmaterials:
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Qualität der Anleitung:
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Preis-/Leistungsverhältnis:
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