Thorsten
Partien: 18 |
Kommentar vom 14.02.2025: Mit der Bewertung von Isofarian Guard tue ich mich wirklich schwer. Wenn ich rein nach den Regeln spielen würde (Stichpunkt: Rucksack-Management) hätte ich vermutlich nur 4 Sterne gegeben- Diese Restriktionen in Zusammenspiel mit der etwas langsamen Charakter-Entwicklung wären für mich schwierig gewesen zu akzeptieren.
Mit meinen Hausregeln (siehe Spiele-Seite) werden diese Schwächen aber beseitigt, so dass ich mich auf das eigentliche Spiel konzentrieren kann. Im Ganzen betrachtet fokussiert sich dieses Spiel aber sehr stark auf die Erschaffung einer Welt und deren Geschichten. Die Chrakter-Entwicklung kann zeitweise etwas mühsam sein, wenn man zum x-ten Mal gegen die oftmals gleichen Gegner kämpft um genügend Geld (Sil) zusammenzukratzen. Mechanisch ist IG also sehr überschaubar und kommt in meinen Augen nicht an meine Favoriten wie ISS Vanguard oder Agemonia heran. Trotzdem wäre ich hier bei 5 Sternen.
Warum also gebe ich 6 Sterne?
Erstens, weil mich Hausregeln nicht stören - wenn mir etwas an einem Spiel nicht gefällt und ich es (für mich) besser machen kann, dann tue ich dies.
Zweitens, weil mich trotz der mühsamen Chrakterentwicklung das Spiel fasziniert. Die Stories der Zahlreichen Quests (Side-Quests, Caravan Quests, Haupt-Quests) sind toll geschrieben und zeigen eine liebevoll gestaltete Welt & Story. Es gibt immer etwas zu tun: Neben den Quests gibt es Puzzle & div. Herausforderungen zu erledigen, die den Charakter verbessern. Und diese Verbesserungen sind spürbar. Mit jedem neuen Gegenstand oder jeder Fähigkeit will man den Charakter optimieren und spürt in den Kämpfen auch gut, was erfolgreich ist und was nicht (was aber nicht heißt, dass es nur "einen richtigen" Weg gäbe).
Und drittens: Das Zusammenspiel der Charaktere macht Spaß. Jeder der beiden Haupt-Charaktere (pro Campagne) hat Stärken und Schwächen und die optimale Kombination zu finden, dass beide Charaktere sinnvolles beizutragen haben, macht für mich Spaß. Auch spielen sich beide Charaktere - im Rahmen der Spielmechaniken - auch merkbar unterschiedlich.
Wer - wie ich - kein Problem damit hat, seine Charaktere über Stunden aufzurüsten ("ich hole nur schnell noch das Erz aus dem Norden um mir dann im Ort an der Küste die neue Waffe zu kaufen. Ach ja, jetzt könnte ich noch schnell eine der Side-Quests machen"), findet hier eine tolles Geschichte, ein unverbrauchtes Kampfsystem und viel zu entdecken.
Wer hingegen hauptsächlich von Mechaniken begeistert ist, immer vor neue Herausforderungen gestellt werden will oder möglichst schnell in der Story vorankommen möchte, der dürfte von IG vermutlich auf Dauer enttäuscht werden.
Für mich ist es ein faszinierendes Kampagnen-Spiel und (zumindest aktuell) die schwerste Box in meiner Spiele-Sammlung ;-)
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