Bewertungsstatistiken zum Spiel "Escape Tales: Children of Wyrmwood"


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Brakus71
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Kommentar vom 06.04.2021:
Review-Fazit zu „Escape Tales – Children of Wyrmwoods“, einem Story-getriebenen Escape-Spiel.


[Fazit]
Die „Escape Tales“-Reihe bedient sich dem bekannten Spiel-Genre der EXIT-Art-Spiele, ohne jedoch dabei irgendwelche Spielkomponenten zerstören zu müssen und inkludiert zudem eine umfangreiche und spannende Story, die sich nicht nur auf einen Raum beschränkt. Die Story wird über mehrere Kapitel plus Prolog und Epilog erzählt und bietet verschiedene Ausgänge, abhängig von den Entscheidungen, welche der/die Spieler im Verlauf der Geschichte(n) treffen.

In „Children of Wyrmwoods“ – wie alle Titel der Reihe, komplett selbstständig und ohne Vorkenntnisse spielbar – muss der Held Gilbert allerlei Rätsel entschlüsseln und überstehen, wenn er denn lebend entkommen will. In seinem Heimatdorf eher ungeliebter Aussenseiter, hat er dennoch ein verliebtes Techtelmechtel mit der Tochter des Bürgermeisters. Das Dorf liegt inmitten eines verfluchten Waldes, der von Pflanzen-Tier-Hybriden monströs befallen ist und niemand traut sich über die Ortsgrenzen hinaus. Doch auch im Örtchen selbst ist vieles mysteriös und so wundert es nicht sonderlich, als die Geliebte eines Tages zu Gilbert gehetzt kommt und ihn vor ihrem Vater warnen will. Irgendetwas geheimnisvolles sei im Gange und der Schlüssel hierzu sei vermutlich im Keller zu finden….welchen er nun unbedingt aufsuchen soll.

Ab hier entlässt einen das Spiel in die Rätselwelt und beginnend mit dem Knacken des Türschlosses zum Keller hinunter folgen nun viele weitere Knobeleien!

Das Spiel stellt reichlich Karten zur Verfügung, die nach und nach gezogen werden, wenn das „Story-Book“ dieses angibt. Dazu kommen noch Ortskarten, die jeweils in X Felder unterteilt sind. Dies erlaubt einen Raum genau zu untersuchen, was fast immer nötig ist, um Hinweise zum Weiterkommen zu finden. Eine Übersichtskarte, die verrät wo im „Story-Book“ nachgeschlagen werden muss, je nachdem welchen Teil des Raumes man untersuchen will, ist ebenfalls i.d.R. automatisch dabei, wenn Raumkarten ins Spiel kommen – später im Spiel gibt es sogar eine Gesamtkarte der Spielwelt. Per Holzmarker wird jedes Raumfeld markiert und wenn diese ausgehen und man noch immer etwas untersuchen möchte, kann sich Gilbert ausruhen oder besonders fokussieren. In beiden Fällen erhält man dann weitere Marker zur Nutzung, aber es ergeben sich auch Effekte, die sich direkt auf Gilbert auswirken, z.B. auf die geistige Gesundheit.
Neu ist in diesem Spiel nämlich eine Art Charakterentwicklung, wie man sie von Rollenspielen her kennt. Der Protagonist gewinnt Erfahrung und somit Verbesserungen, aber u.U. auch Leid und damit höchstwahrscheinlich Mali.
Ansonsten gibt es natürlich auch diverse Gegenstände, die mit anderen Dingen kombiniert werden können – u.U. aber vielleicht erst sehr viel später – sowie die Möglichkeit Gilbert direkt mit Objekten interagieren zu lassen. Hierzu wird einfach seine Karte mit der Zielkarte „kombiniert“. Dies, wie auch die vielen Puzzles im Spiel, geschieht via der kostenlosen APP zum Spiel.
Diese APP ist zwar eigentlich eine Internetseite, aber wird entsprechend beworben. Sie funktioniert auch sehr gut, denn alle Puzzle-Karten sind mit einem Symbol versehen, welches man dann im Browser nachsehen kann und es öffnet sich die zugehörige Seite mit optionalen Hinweisen (bis hin zur Antwort, wenn man dies möchte), evtl. Story-Texten, Belobigungen und natürlich dem Eingabefeld für den, meist zu ermittelnden, Code. Ferner findet sich hier auch die Kombinationsmöglichkeit für Karten als Extra, mit allen möglichen Konsequenzen^^.

Durch die vielen Entscheidungen, die im Spiel getroffen werden und meist unterschiedliche Herangehensweisen, entwickelt sich das Spiel immer anders. Und so wird man in einer Partie auch niemals alle Puzzle, Gegenstände oder Räume zu sehen bekommen. Damit wird ein möglicher Wiederspielwert doch erhöht und reizvoll gemacht – auch natürlich wegen der schon erwähnten unterschiedlichen „Enden“.

Die vielen Karten sind schön griffig und vor allem detailliert gezeichnet, das Inlay der Box nimmt alles ordentlich auf und bietet auch einen extra Bereich, um das Spiel zwischendurch zu speichern. Die Anleitung ist strukturiert geschrieben und bringt das Spiel gut an die Spieler und die „APP“ ist sauber programmiert. Komponentenmäßig gibt es nichts zu meckern.
Der Spielverlauf hängt stark von der Spielgruppe und deren Kommunikation untereinander ab. Beim Solisten kommt es auf dessen Geduld und Knobelgabe an, die bei Schwarmwissen natürlich besser aufgeteilt ist.
Die Rätsel sind allesamt logisch nachvollziehbar, wenn auch nicht immer gleich schlüssig. So kann man durchaus eine ganze Weile an einem Puzzle hängenbleiben und muss evtl. erstmal eine Pause einlegen, um Abstand zu gewinnen. Letztenendes ist es aber zumindest mit den Hinweisen der „APP“ immer lösbar, was auch in keiner Weise das Spielgeschehen beeinflusst, nur das Ego der Spieler^^. Eine gewisse Frustresistenz gehört ja aber bei jedem Escape/Exit-Spiel dazu!
Dieses hier trumpft dabei besonders mit seiner Geschichte auf und zieht die Spieler gelungen in ihren Bann und allein dafür lohnt sich schon das Beschäftigen mit dem Spiel.

Die beiden zuvor erschienenen „Escape Tales“-Spiele „Low Memory“ und „The Awakening“ sind prinzipiell ähnlich aufgebaut und kommen mit ihren eigenen Stärken (und dezenten Schwächen) daher und lohnen sich ebenso anzuschauen, bei Interesse am Escape-Genre. Beide bieten aber noch etwas düsteres Spieleflair, ist doch hier das recht morbide übertragene Thema des Selbstmordes im Mittelpunkt und weniger ein Fantasy-Setting.

Rundum ein objektiv zu empfehlendes Escape-Spiel, auch wenn nicht jeder in den Testgruppen ein Fan des Genres war, muss man attestieren, dass es für sich genommen alles richtig macht und für Liebhaber von derlei Spiele ein süchtigmachender Hingucker sein kann, vor allem wenn man bedenkt, dass hier nicht, wie sonst üblich, nur 1 bis zwei Stunden Spiel geboten werden, sondern locker über 6 Stunden.


[SPOILER-WARUNG]

[Galerie: 17 Fotos]
http://www.heimspiele.info/HP/?p=29998

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Detailübersicht Gesamtwertung

Statistik

Detailübersicht Spieleinhalte

Strategie / Planung:
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Glücksfaktor:
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Spielerinteraktion / Verhandlung:
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Wissen / Raten / Erinnerung:
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Geschick / Schnelligkeit:
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Komplexität:
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Qualität des Spielmaterials:
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Qualität der Anleitung:
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Preis-/Leistungsverhältnis:
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