Bewertungsstatistiken zum Spiel "Triqueta"


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Partien: 3
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Triqueta (2023) - Deutsch

Kommentar vom 20.05.2023:
Da stampft der Widder auf den Fels! Mit 60 Spielsteinen und ein paar Plättchen haben
Stefan Dorra und Ralf zur Linde das brettlose Legespiel »Triqueta« aus der Taufe gehoben, das sich wie Domino mit Shogi-Steinen anfühlt, im Look von »Spirits of the Wild« (Mattel 2018). Dorra, der 1996 mit dem reduzierten »Yucata‘« einen immer noch über jeden Zweifel erhabenen Klassiker geschaffen hat und mit Ralf zur Linde das großartige »Pergamon« (2011) verantwortet, kann EINFACH & KOMPAKT in Material, Design und Regelwerk wie sein Kollege. Ohne viel Wirbel scheint hier nun bei DEEP PRINT mit »Triqueta« ein großer Wurf mit kleiner Schachtel gelungen zu sein. Gewürfelt wird allerdings nicht: Es gibt nicht nur kein Brett sondern auch – zum Glück – keine Würfel. Und – noch glücklicher: Es gibt keine herbeigequälte und verquast mystische Background-Story. Im Gegenteil: Die Anleitung steht wohltuend zu ihrem abstrakten Spiel und ist dabei so rund und schnörkellos, dass es schon kurz nach dem Öffnen der schönen Box losgehen kann. Insgesamt ist »Triqueta« eine gestalterische Perle… oder besser: Eine Blume. Und es geht um »Schnörkel«. Denn die TRIQUETA, das Dreiblatt, das quasi ein »Dreigestirn« symbolisiert, ist ein altes ornamentales Element, das hier folgerichtig seine Entsprechung findet, im Zierrat der Box und der Papp-Teile wie in den genialen Holzsteinen, die zusammengelegt einmal eine fünfblättrige Blüte ergeben und umgedreht zusammengeschoben den »Knoten der Dreisamkeit« bilden, die der Kern des Spiels ist: DREI. Mehr braucht es nicht! … außer vielleicht sechs Tiere, in ansteigender Wertigkeit Hase, Eule, Hirsch, Wildschwein, Widder & Bär (Hase, Eule, Hirsch, Widder & Bär treffen wir auch in »Spirits of the Wild«).
Schnell kommt einem der Gedanke, hier sei der Auslage- und Auswahl-Mechanismus der »Manufakturen« von AZUL zu einem kompletten Spiel eingedampft worden… und das ist wohl wirklich so: Die vier aus 15 Steinen in drei Etagen zu einer »Blüte« zusammengestapelten Auswahl-Blöcke, die nacheinander abgearbeitet werden – wobei jener »aktiv« ist, der nicht mehr von einem Lebensbaum-Plättchen abgedeckt ist – sind eine willkommene Alternative zum Grabbelsack und eine elegante Idee, verdeckte Elemente zufällig »ins Spiel« zu bringen. Entsprechend der Spielerzahl werden Reihen der gezogenen Steine gebildet. Statt einen neuen Stein zu ziehen, kann der Zugspieler die Option wählen, eine komplette Reihe an sich zu nehmen. Das ist Azul: Alles oder nichts! Gleiche Tiere gruppiert jeder Spieler zu je einer Triqueta. Was über die Triqueta hinausgeht, wird als Minuspunkt darübergestapelt. Die Entsprechung zur Minus-Leiste der AZUL-Tableaus. Das ist alles sehr minimalistisch und elegant, irgendwie bestechend schnörkellos, obwohl es doch um Schnörkel geht.
Zweimal pro Partie darf pro Spieler ein gezogener Stein verdeckt beiseite gelegt werden… für den finalen Überraschungs-Coup, die geniale Finte – oder aber zum Schluss wird diese Option einfach verworfen und der Stein kommt zurück in die Box. Ein feiner Gimmick zum Verschwindenlassen überschüssiger Tiere, die einem sonst eine Triqueta versauen und negativ zu Buche schlagen würden.
Toll: Auch die Lebensbaum-Plättchen, die die Tierstein-Stapel abdecken, geben am Ende Punkte, denn wer in einer der stets vier Runden zuletzt »aussteigt«, wird neuer Startspieler und darf entscheiden, welche Blüte als nächstes abgebaut wird. Zugleich erhält er als Belohnung einen Siegpunkt in Gestalt des Lebensbaum-Plättchens. Da kommt ein Poker-Element ins Spiel, wenn der letzte verbliebene Zugspieler nach Belieben weiterziehen darf und dabei ein Push-Your-Luck-Knistern zu spüren ist. Die tollkühn verlängerte Reihe MUSS er schließlich nehmen.
Toll 2: Eine Option ist auch immer, eine »leere« Reihe zu nehmen, z.B. um die Pläne des oder der Gegner zu durchkreuzen. Die nach Runden-Ende in der aktiven Fünfer-Blüte verbleibenden Tiersteine verfallen und verlassen das Spiel. So kann man durch frühzeitiges Aussteigen, unliebsame Steine »vernichten«, zwar nicht totsicher, aber zumindest spekulativ.
Auch kann man die Mitspieler zu Handlungen verführen, sie in Fallen locken und irritieren. Alles ist erstaunlich gut steuerbar. Nach und nach gerät man in den Sog von Grübelei und Dilemma. Dennoch ist TRIQUETA erstaunlich schnell und flüssig spielbar. Das Spielgefühl des Ziehens und Legens der griffigen Steine ist äußerst reizvoll. Das Ganze besticht in seiner Einfachheit. Eine kompakte Schönheit mit Suchtpotenzial und dem Zeug zum Klassiker. Bleibt zu hoffen, dass TRIQUETA reichlich Beachtung findet.

1

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Ramires
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Partien: 2

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Mercian
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Partien: 1

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Spielerinteraktion / Verhandlung:
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Wissen / Raten / Erinnerung:
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Geschick / Schnelligkeit:
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Komplexität:
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Qualität des Spielmaterials:
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Qualität der Anleitung:
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Preis-/Leistungsverhältnis:
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