Rezension von Uluru - Tumult am Ayers Rock


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von KOSMOS bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Optisch kommt das Spiele-Cover passend zum Thema Australien daher und weiß zu gefallen. Beim Spielmaterial geht es eher abstrakt und etwas simpler zu. Qualitativ gibt es aber erneut nichts auszusetzen. Die "Minuspunkte" sind gelbe Glasperlen, die Karten lassen sich gut mischen und verteilen, die Spielbretter sind sehr stabil.

Die Anleitung hat nicht viele Regeln zu erklären, tut dies aber mit ausreichend vielen Bildern und Beispielen. Gut gefallen haben mir die intensiven Beschreibungen der 4-er und insbesondere 5-er Karten sowie die diversen Varianten, auch wenn diese sich nicht sonderlich voneinander unterscheiden. Wie bei KOSMOS gewohnt, besitzt die Schachtel ein Tiefziehteil, in dem sämtliches Spielmaterial säuberlich untergebracht werden kann.

Thema & Ziel des Spiels
Uluru ist ein Spiel, das eigentlich kein Thema benötigt hätte - trotzdem hat der Autor eine nette Geschichte um Traumvögel erstellt, die dem Spiel einen mystischen Aspekt geben. Diese Vögel wollen auf bestimmten Plätzen rund um den Uluru sitzen - natürlich hat da jeder Vogel so seine eigenen Wünsche. Es gewinnt das Spiel, wer nach 6 Spielrunden die wenigsten Minuspunkte gesammelt hat, die man für das Nicht-Erfüllen der Wünsche bekommt.

Spiel-Vorbereitungen
Spielbrett in die Mitte, Sanduhr und Minuspunkte daneben und jedem Spieler 8 Vögel in den 8 verschiedenen Farben geben. Zuletzt müssen sich die Spieler noch auf die Schwierigkeit des Spiels einigen und ggf. entsprechende Karten aussortieren.

Spielablauf
Reihum wird jeder Spieler zum Kartenausteiler, der möglichst 8 Karten vom Kartenstapel offen auf die 8 Plätze des Hauptspielplans verteilt. Dann wird die Uhr umgedreht und die Hektik beginnt, denn nun spielen alle Spieler gleichzeitig unter Zeitdruck.

Die 8 Karten geben nun durch Symbole an, wo jeder der 8 farbigen Vögel rund um den Ayers Rock sitzten möchte. Da gibt es Vögel, denen ist es egal, welche nicht neben, gegenüber oder über Ecke mit anderen "Farben" sitzen wollen, Vögel die eine gewisse Seite des Spielplans bevorzugen und (in den hohen Schwierigkeitsgraden) Vögel, die sich das wünschen, was andere Vögel wollen … oder eben das genaue Gegenteil.

Nach nicht mal einer Minute heißt es "STOP" - alle Vögel, die nicht platziert wurden bringen nun schon den ersten Minuspunkt. Der Reihe nach werden nun alle 8 Plätze überprüft - auch hier gilt: für jeden nicht erfüllten Wunsch, gibt es 1 Minuspunkt. Wer nach 6 Runden, die wenigsten Minuspunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel.

Fazit
Uluru ist ein schnelles Spiel - das gilt sowohl für die Spieldauer insgesamt, als auch für die Hektik, die sich während der Setzphase verbreitet, denn nicht immer (oder besser: selten) können alle Wünsche erfüllt werden. Daher ist Uluru kein Spiel, das als "Absacker" am späten Abend gespielt werden sollte, denn ein klarer Kopf und schnelle Auffassungsgabe sind hier notwendig, um zu gewinnen. Daher würde ich Uluru eher als gelungenes Einstiegsspiel in einen Spielabend bezeichnen, denn es sorgt dafür, dass alle hellwach sind bzw. werden.

Das eigentliche Spielprinzip ist (wie oben beschrieben) sehr simpel - 8 Wünsche wollen erfüllt werden. Diese Einfachheit und der schnelle Einstieg machen einen großteil des Reizes dieses Spiels aus. Es geht hier nicht um Planung - nur um schnelle Auffassung und natürlich ein bisschen Glück, dass man sich mit den ersten gesetzten Vögeln nicht die Wünsche der letzten verstellt.

Gut gefallen hat mir die Möglichkeit Uluru auf die eigenen Ansprüche anzupassen: Für Einsteiger stellen bereits die ersten 3 Schwierigkeitsgrade eine Herausforderung dar, während erfahrene Spieler nicht auf die "Gehirnknoten" der Stufen 4 und 5 verzichten müssen. So macht es allen Spaß.

Eine der Spielvarianten finde ich aber nicht ganz so gelungen: Die Möglichkeit in einem Spiel (wenn unterschiedliche Spielstärken zusammentreffen) mit 2 Kartendecks (und somit 2 Schwierigkeiten) zu spielen: Gerade die Tatsache, dass alle Spieler das gleiche Problem zu lösen haben, gefällt mir - bei 2 Reihen ist es nicht mehr vergleichbar, weswegen ich persönlich den unerfahreneren Spielern einfach mehr Zeit geben würde. Die "Chaos-Variante", bei dem jeder Vogel 2 Wünsche hat, ist hingegen nur was für absolut verrückte Spieler, denn hier gibt es sehr oft, unerfüllbare Gegensätze.

Insgesamt ist Uluru ein gelungenes Spiel, auch wenn die Spielmechanik ("Denken unter Zeitdruck") sicherlich nicht den Geschmack jedes Spielers treffen wird. Wer ein schönes, schnelles Einstiegsspiel sucht, sollte sich Uluru mal ansehen. Der Preis vom ca. 25 Euro geht aufgrund der Qualität des Spielmaterials noch in Ordnung. Mit persönlich gefällt es und es wird sicherlich für die eine oder andere Runde herhalten müssen.



19. Mai 2011 - (tp)

Rezensionsbilder