Rezension von Heckmeck am Bratwurmeck


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise vom Zoch Verlag bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Nach Volle Wolle ist "Heckmeck am Bratwurmeck" das 2. Spiel der Karten- & Würfelspiel-Serie, das wir testen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Qualität Zoch in seinen kleinen, quadratischen Spielen unterbringt. Man erwartet bei dieser kleinen Verpackung wirklich nicht viel Spielmaterial, umso überraschender ist es dann, wenn man 16 sehr dicke, mit lustigen Würmern verzierte Steine vorfindet - hier hätten andere Spiele vermutlich nur Pappmarker o. ä. zu bieten gehabt. Neben den Plättchen befinden sich noch 8 Würfel (mit den Zahlen 1 bis 5, sowie einer Wurmseite) in der Verpackung. Das Cover ist Zoch-mäßig im schrägen Comic-Stil gehalten und stimmt in seiner lustigen Art schön auf das Spiel ein.

Die Anleitung ist den Regeln entsprechend kurz, schön beschrieben und gut mit Beispielen durchsetzt. Alles in allem ein runder Ersteindruck.

Thema & Ziel des Spiels
Hühner mögen Bratwürmer - umso besser trifft es sich, dass Hahn Harald an jeder Ecke Bratwurmbuden errichtet hat, wo es z. B. Currywürmer oder auch Rostbratwürmer zu ergattern gibt. Dies ist auch Ziel dieses Spiels: Ergattere möglichst viele Bratwürmer, aber pass auf, denn die Mit"hühner" klauen auch gerne mal fremde Würmer. Wer am Ende des Spiels, die meisten Würmer gesammelt hat, gewinnt.

Spiel-Vorbereitungen

Siehe hierzu auch unsere Schritt-Für-Schritt-Anleitung!

Die 16 Bratwurmplättchen mit den Zahlen 21 bis 36 werden in aufsteigender Reihenfolge offen nebeneinander gelegt. Es wird ein Startspieler gewählt, der alle 8 Würfel erhält. Auf die Würmer, fertig, los!

Spielablauf

Siehe hierzu auch unsere Schritt-Für-Schritt-Anleitung!

Der aktive Spieler würfelt mit allen 8 Würfeln. Nun wählt er eine Augenzahl oder die Wurm-Seite aus, und legt alle Würfel beiseite, die diese Augenzahl bzw. die Wurm-Seite zeigen. Nun gibt es mehrere Möglichkeiten:
  • Der Spieler würfelt mit den übrigen Würfeln weiter
  • Der Spieler beendet freiwillig seinen Zug
  • Der Spieler hat einen Fehlwurf produziert


Würfelt der Spieler weiter, muss er in der nächsten Runde eine Würfelseite (Augenzahl oder Wurm) beiseite legen, die er bisher noch nicht aussortiert hat. Ist dies nicht möglich hat der Spieler einen Fehlwurf produziert. Nun kann er erneut mit den restlichen Würfeln weiter würfeln, sofern er dies möchte. Dies geht solange, bis er alle Würfel beiseite gelegt oder einen Fehlwurf produziert hat oder freiwillig aufhört.

Den Zug freiwillig beenden kann nur ein Spieler, der bereits mindestens einen Wurm beiseite gelegt hat und der mindestens die kleinste in der Reihe liegende Zahl erwürfelt hat. In diesem Fall werden nun alle Augen der Würfel zusammen gezählt (Würmer zählen jeweils 5 Punkte), die aussortiert wurden. Nun nimmt sich der Spieler das Plättchen mit der entsprechenden Zahl entweder von der ausliegenden Reihe oder von einem Mitspieler, wenn diese Zahl obenauf liegt. Das gewonnene Plättchen legt der Spieler oben auf evtl. bereits gewonnenen Plättchen, so dass ein Stapel entsteht. Liegt die erwürfelte Zahl nicht sichtbar aus, erhält der Spieler ein kleineres in der Reihe liegendes Plättchen.

Bei einem Fehlwurf, d. h. der Nutzer kann keine Würfel regelgerecht beiseite legen, muss der Spieler das oberste seiner Plättchen (falls vorhanden) zurücklegen und dafür das höchste Plättchen der Reihe umdrehen. Dieses kann nun nicht mehr ergattert werden.

Das Spiel endet, wenn alle offenen Plättchen der Reihe verteilt wurden.

Fazit
Heckmeck ist eines der wenigen Spiele, die in meinen Augen den Spagat zwischen simplen Regeln auf der einen und trotzdem ausreichend Spielspaß auf der anderen Seite sehr gut hinbekommen. Woran liegt das? Zum einen natürlich an den Regeln, die man wirklich in nicht mehr als 5 Minuten erklärt hat. Zum anderen daran, das kein Spieler nur vor sich hin spielt - immer ist man bemüht den Mitspielern Würmer zu klauen. Heckmeck kann ich mir auch gut als Party-Spiel vorstellen - Gemeinheiten sind garantiert, denn je länger das Spiel dauert, desto öfter werden die Steine der Mitspieler Ziel von räuberischen Attacken.

Einem muss man sich aber bewusst sein: Heckmeck ist in erster Linie ein Glücksspiel. Sieg oder Niederlage hängt zu 90% am Würfelglück. Die restlichen 10% kann jeder Spieler taktieren: Welche Würfel lege ich beiseite? Höre ich auf, oder würfle ich weiter? Klaue ich den Mitspielern ihre Würmer? Aber das sind Randerscheinungen. Trotzdem machte und Heckmeck am Bratwurmeck sehr viel Spaß. Für den Preis von ca. 10 Euro kann man bei diesem Würfelspiel wirklich nicht viel falsch machen und es sei jedem Würfelspieler ans Herz gelegt. Natürlich ist es auch für all die Gelegenheitsspieler geeignet und all diejenigen, die mal "kurz ein Spielchen wagen" wollen. Eigentlich ist Heckmeck für alle geeignet. Kurzum: Ein weiteres Highlight der Zoch Würfel- & Kartenspiele.

Einzig eine Regelfrage konnte die Anleitung nicht beantworten: Was passiert, wenn die gewürfelte Augenzahl höher als das niedrigste Plättchen auf dem Grill ist (also kein Fehlwurf), diese aber offen auf dem eigenen Stapel obenauf liegt? Passiert dann gar nichts, oder bekommt der Spieler dann das Plättchen mit der kleinsten Zahl vom Grill, da er weder ein Plättchen vom Grill noch vom Gegner bekommen kann.



08. Januar 2008 - (tp)

Rezensionsbilder