Rezension von Globalissimo
(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von
KOSMOS
bereitgestellt wurde.)
Rezension
Ersteindruck
Ein weiteres Geografie-Spiel (nach "Deutschland - Finden Sie Minden") aus dem Hause KOSMOS liegt nun vor mir: Globalissimo. Das Cover zeigt die Erde mit einer Lupe - ein Anspielung auf den Spielinhalt, geht es doch um Details der einzelnen Länder. Das Spielmaterial ist, wie in der Regel von KOSMOS gewohnt, ordentlich ausgefallen, wenngleich Globalissimo keine illustrativen Highlights zu bieten hat. Die Marker sind recht schlicht, die Weltkarte (Spielbrett) ebenso - da es bei dem Spiel aber auch auf das Erkennen der Länder ankommt, wäre eine zu verspielte Darstellung hier auch unangebracht. Sämtliches spielmaterial findet fein säuberlich Platz in der Verpackung - auch das ist Standard bei KOSMOS. Die Anleitung ist gut bebildert und erklärt logisch aufgebaut die wenigen Regeln des Spiels. Insgesamt ein ordentlicher Ersteindruck - nichts besonderes, aber auch keine Dinge, die man bemängeln müsste.
Thema & Ziel des Spiels
Die Länder der Erde, sie stehen im Fokus dieses Spiels. Und zwar vordergründig nicht, ob man sie auf der Landkarte findet oder deren Hauptstädte weiß (auch wenn beides im Spiel vorkommt), sondern ob man die Länder in Detailfragen richtig einschätzen kann. Welches Land hat mehr Straßenkilometer, welches Land mehr Ärzte pro 1.000 Einwohner und wo sitzen die wenigstens Gefangenen im Gefängnis. All das und noch viel mehr muss man bei diesem Spiel einschätzen. Wer nach 10 Spielrunden die Länder am besten einschätzen konnte und dabei noch diverse Barrieren aus dem Weg räumen konnte, gewinnt das Spiel.
Spiel-Vorbereitungen
Die Weltkarte kommt in die Tischmitte. Die 14 Barrieren werden beliebig auf die Barrierefelder verteilt. Jeder Spieler erhält eine Spielfigur (diese kommt auf das Startfeld der Punkteleiste), 6 Tipp-Kärtchen in der entsprechenden Farbe sowie eine Übersichtstafel. Die Länderkarten werden gemischt; die Kategorienkarten ebenso. Die oberste Kategorienkarte wird aufgedeckt. Je nach Spielerzahl werden 5 oder 6 Länderkarten unter die Felder 1 bis 6 gelegt (Flagge nach oben). Der Startspieler erhält den Startspieler-Marker.
Spielablauf
Das Spiel geht über 10 Runden - je eine Runde pro Kategorienkarte. Nun gilt es, die (5 oder 6) ausliegenden Länderkarten in der ausliegenden Kategorie einzuschätzen - von hoch bis niedrig. Dabei legt jeder Spieler (beginnend mit dem Startspieler) eine seiner 6 Tipp-Kärtchen auf eine der ausliegenden Länderkarten. Dabei gibt die Zahl den Platz an, den der Spieler für dieses Land in der gewählten Kategorie vorsieht. Auf jeder Flagge darf maximal ein Tipp-Kärtchen liegen - es dürfen aber mehrere Spieler den gleichen Platz für verschiedene Länder tippen.
Haben alle Spieler getippt, werden die Länderkarten umgedreht, die Werte verglichen und die Karten in die richtige Reihenfolge gelegt. Beginnend mit dem Startspieler vergleichen nun alle Spieler ihre Tipps. Haben Sie richtig getippt, ziehen sie mit ihrer Spielfigur 3 Felder vor. Bei einer Abweichung von einem Platz, 2 Felder und bei einer Abweichung von 2 Plätzen nur 1 Feld.
Ziehen die Spielfiguren vorwärts, zählen nur die Weltkugeln als Felder. Trifft ein Spieler auf eine Barriere, muss er eine Sonderaufgabe lösen, um weiterziehen zu können. Es gibt 2 Barrieren:
- Hauptstadt: Bei einer solchen Barriere muss der Spieler die Hauptstadt der obersten auf dem Nachziehstapel liegenden Karte nennen können. Gelingt es, erhält der Spieler die Barriere und darf weiterziehen. Gelingt es nicht, endet der Spielzug des Spielers.
- Landkarte: Bei einer solchen Barriere muss der Spieler das Land, das zuoberst auf dem Nachziehstapel liegt, auf der Weltkarte zeigen. Der Rest erfolgt analog zur 1. Hauptstadt-Barriere.
Sind alle Spieler gezogen, wird die nächste Kategorierenkarte aufgedeckt. Die ausliegenden Länderkarten kommen aus dem Spiel und es werden neue Länderkarten ausgelegt. Der nächste Spieler wird Startspieler und alle Spieler beginnen mit einer neuen Tipp-Runde.
Das Spiel endet nachdem alle 10 Kategorien-Karten einmal gespielt worden sind. Es gewinnt der Spieler, der am weitesten vorne steht. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten gesammelten Barrieren.
Fazit
Nachdem wir letztes Jahr "Deutschland - Finden Sie Minden" rezensiert (und gut bewertet) haben, liegt uns nun ein weiteres Geografie-Wissensspiel aus dem Hause KOSMOS vor: Globalissimo. Aufgrund des sehr gelungenen "Deutschland"-Spiels waren die Erwartungen natürlich entsprechend hoch, auch wenn man beide Spiele, das war uns vorher klar, nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Enttäuscht wurden wir eigentlich nicht - soviel kann ich verraten.
Das Spielmaterial ist wie von Kosmos gewohnt recht hochwertig und in allen Spiel-Lebenslagen sehr zielgerichtet gestaltet - lediglich der Spielplan wirkt etwas "trocken". Das sich das Spielmaterial fein säuberlich in der Schachtel unterbringen lässt, ist in meinen Augen immer ein Pluspunkt.
Nun zum Spiel selbst - bei Globalissimo geht es hauptsächlich nicht um das Finden von Städten oder Ländern auf der Landkarte (auch wenn dies gelegentlich verlangt wird), sondern um korrektes Einschätzen diverser Kategorien. Dies kann sich je nach Kategorie als mehr (z. B. Gefangene pro 1.000 Einwohner) bzw. weniger (z. B. Größe des Landes) kompliziert erweisen. Diese Kombinationsmöglichkeiten kombiniert mit dem Vorteil des Startspielers bringt einen kleinen Glücksfaktor ins Spiel, der aber keinesfalls ausschlaggebend für den Sieg ist. Laut Regeln werden alle 10 Kategorien einmalig verwendet - danach endet das Spiel. Diese Regel haben wir aber aus dem obigen Grund (gleiche Chancen für alle) etwas abgeändert, so dass jeder Spieler gleich oft Startspieler ist (d. h. bei 4 Spielern spielen wir 12 Spielrunden).
Wissen in Geografíe ist neben dem genauen Einschätzen natürlich ebenso wichtig - nicht nur beim Finden der Länder auf der Karte oder dem Nennen der Hauptstadt. Auch für diverse Kategorien kann Kenntnis über ein Land von Vorteil sein - groß oder klein, Industriestaat oder eher Landwirtschaft, Diktatur oder Demokratie. All das kann beim Einschätzen große Dienste leisten.
Im Gegensatz zu "Deutschland - Finden Sie Minden", wo man durchaus einen hohen Lernfaktor unterstellen kann, werden die Zahlen von Globalissimo vermutlich nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben. Aber das ist eigentlich nicht schlimm, denn Globalissimo ist ein sehr kurzweiliges Spiel für Spiele-Gruppen, die sich mit Zahlen & Fakten aus den Ländern dieser Welt beschäftigen wollen. Nebenbei lernt man die Welt kennen und die eine oder andere Hauptstadt bleibt auch im Gedächtnis. Ein wirklich unterhaltsam-lehrreiches Spiel.
27. August 2008 - (tp)
Ein weiteres Geografie-Spiel (nach "Deutschland - Finden Sie Minden") aus dem Hause KOSMOS liegt nun vor mir: Globalissimo. Das Cover zeigt die Erde mit einer Lupe - ein Anspielung auf den Spielinhalt, geht es doch um Details der einzelnen Länder. Das Spielmaterial ist, wie in der Regel von KOSMOS gewohnt, ordentlich ausgefallen, wenngleich Globalissimo keine illustrativen Highlights zu bieten hat. Die Marker sind recht schlicht, die Weltkarte (Spielbrett) ebenso - da es bei dem Spiel aber auch auf das Erkennen der Länder ankommt, wäre eine zu verspielte Darstellung hier auch unangebracht. Sämtliches spielmaterial findet fein säuberlich Platz in der Verpackung - auch das ist Standard bei KOSMOS. Die Anleitung ist gut bebildert und erklärt logisch aufgebaut die wenigen Regeln des Spiels. Insgesamt ein ordentlicher Ersteindruck - nichts besonderes, aber auch keine Dinge, die man bemängeln müsste.
Thema & Ziel des Spiels
Die Länder der Erde, sie stehen im Fokus dieses Spiels. Und zwar vordergründig nicht, ob man sie auf der Landkarte findet oder deren Hauptstädte weiß (auch wenn beides im Spiel vorkommt), sondern ob man die Länder in Detailfragen richtig einschätzen kann. Welches Land hat mehr Straßenkilometer, welches Land mehr Ärzte pro 1.000 Einwohner und wo sitzen die wenigstens Gefangenen im Gefängnis. All das und noch viel mehr muss man bei diesem Spiel einschätzen. Wer nach 10 Spielrunden die Länder am besten einschätzen konnte und dabei noch diverse Barrieren aus dem Weg räumen konnte, gewinnt das Spiel.
Spiel-Vorbereitungen
Die Weltkarte kommt in die Tischmitte. Die 14 Barrieren werden beliebig auf die Barrierefelder verteilt. Jeder Spieler erhält eine Spielfigur (diese kommt auf das Startfeld der Punkteleiste), 6 Tipp-Kärtchen in der entsprechenden Farbe sowie eine Übersichtstafel. Die Länderkarten werden gemischt; die Kategorienkarten ebenso. Die oberste Kategorienkarte wird aufgedeckt. Je nach Spielerzahl werden 5 oder 6 Länderkarten unter die Felder 1 bis 6 gelegt (Flagge nach oben). Der Startspieler erhält den Startspieler-Marker.
Spielablauf
Das Spiel geht über 10 Runden - je eine Runde pro Kategorienkarte. Nun gilt es, die (5 oder 6) ausliegenden Länderkarten in der ausliegenden Kategorie einzuschätzen - von hoch bis niedrig. Dabei legt jeder Spieler (beginnend mit dem Startspieler) eine seiner 6 Tipp-Kärtchen auf eine der ausliegenden Länderkarten. Dabei gibt die Zahl den Platz an, den der Spieler für dieses Land in der gewählten Kategorie vorsieht. Auf jeder Flagge darf maximal ein Tipp-Kärtchen liegen - es dürfen aber mehrere Spieler den gleichen Platz für verschiedene Länder tippen.
Haben alle Spieler getippt, werden die Länderkarten umgedreht, die Werte verglichen und die Karten in die richtige Reihenfolge gelegt. Beginnend mit dem Startspieler vergleichen nun alle Spieler ihre Tipps. Haben Sie richtig getippt, ziehen sie mit ihrer Spielfigur 3 Felder vor. Bei einer Abweichung von einem Platz, 2 Felder und bei einer Abweichung von 2 Plätzen nur 1 Feld.
Ziehen die Spielfiguren vorwärts, zählen nur die Weltkugeln als Felder. Trifft ein Spieler auf eine Barriere, muss er eine Sonderaufgabe lösen, um weiterziehen zu können. Es gibt 2 Barrieren:
- Hauptstadt: Bei einer solchen Barriere muss der Spieler die Hauptstadt der obersten auf dem Nachziehstapel liegenden Karte nennen können. Gelingt es, erhält der Spieler die Barriere und darf weiterziehen. Gelingt es nicht, endet der Spielzug des Spielers.
- Landkarte: Bei einer solchen Barriere muss der Spieler das Land, das zuoberst auf dem Nachziehstapel liegt, auf der Weltkarte zeigen. Der Rest erfolgt analog zur 1. Hauptstadt-Barriere.
Sind alle Spieler gezogen, wird die nächste Kategorierenkarte aufgedeckt. Die ausliegenden Länderkarten kommen aus dem Spiel und es werden neue Länderkarten ausgelegt. Der nächste Spieler wird Startspieler und alle Spieler beginnen mit einer neuen Tipp-Runde.
Das Spiel endet nachdem alle 10 Kategorien-Karten einmal gespielt worden sind. Es gewinnt der Spieler, der am weitesten vorne steht. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten gesammelten Barrieren.
Fazit
Nachdem wir letztes Jahr "Deutschland - Finden Sie Minden" rezensiert (und gut bewertet) haben, liegt uns nun ein weiteres Geografie-Wissensspiel aus dem Hause KOSMOS vor: Globalissimo. Aufgrund des sehr gelungenen "Deutschland"-Spiels waren die Erwartungen natürlich entsprechend hoch, auch wenn man beide Spiele, das war uns vorher klar, nicht wirklich miteinander vergleichen kann. Enttäuscht wurden wir eigentlich nicht - soviel kann ich verraten.
Das Spielmaterial ist wie von Kosmos gewohnt recht hochwertig und in allen Spiel-Lebenslagen sehr zielgerichtet gestaltet - lediglich der Spielplan wirkt etwas "trocken". Das sich das Spielmaterial fein säuberlich in der Schachtel unterbringen lässt, ist in meinen Augen immer ein Pluspunkt.
Nun zum Spiel selbst - bei Globalissimo geht es hauptsächlich nicht um das Finden von Städten oder Ländern auf der Landkarte (auch wenn dies gelegentlich verlangt wird), sondern um korrektes Einschätzen diverser Kategorien. Dies kann sich je nach Kategorie als mehr (z. B. Gefangene pro 1.000 Einwohner) bzw. weniger (z. B. Größe des Landes) kompliziert erweisen. Diese Kombinationsmöglichkeiten kombiniert mit dem Vorteil des Startspielers bringt einen kleinen Glücksfaktor ins Spiel, der aber keinesfalls ausschlaggebend für den Sieg ist. Laut Regeln werden alle 10 Kategorien einmalig verwendet - danach endet das Spiel. Diese Regel haben wir aber aus dem obigen Grund (gleiche Chancen für alle) etwas abgeändert, so dass jeder Spieler gleich oft Startspieler ist (d. h. bei 4 Spielern spielen wir 12 Spielrunden).
Wissen in Geografíe ist neben dem genauen Einschätzen natürlich ebenso wichtig - nicht nur beim Finden der Länder auf der Karte oder dem Nennen der Hauptstadt. Auch für diverse Kategorien kann Kenntnis über ein Land von Vorteil sein - groß oder klein, Industriestaat oder eher Landwirtschaft, Diktatur oder Demokratie. All das kann beim Einschätzen große Dienste leisten.
Im Gegensatz zu "Deutschland - Finden Sie Minden", wo man durchaus einen hohen Lernfaktor unterstellen kann, werden die Zahlen von Globalissimo vermutlich nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben. Aber das ist eigentlich nicht schlimm, denn Globalissimo ist ein sehr kurzweiliges Spiel für Spiele-Gruppen, die sich mit Zahlen & Fakten aus den Ländern dieser Welt beschäftigen wollen. Nebenbei lernt man die Welt kennen und die eine oder andere Hauptstadt bleibt auch im Gedächtnis. Ein wirklich unterhaltsam-lehrreiches Spiel.
27. August 2008 - (tp)
