Rezension von Kofferdetektive


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von HABA bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Die Verpackung von Kofferdetektive wirkt auf den ersten Blick normal: eine rechteckige Schachtel. Doch bei genauerem Hinsehen steckt diese voller Überraschungen. Denn neben einem aufklappbaren Deckel befindet sich auf der Rückseite eine herausziehbare Schublade, die wichtiger Bestandteil des Spiels ist.

Im Inneren der Schachtel befindet sich ein Spielplan, 4 Holzspielsteine, eine Sanduhr, ein Stoffbeutel, ein Satz Karten sowie diverse Gegenstände als Plastik-Motive. Der Koffer ist in zwei Bereiche unterteilt: einen unteren Teil mit der Schublade sowie einen oberen Teil - beide Hälften sind duch eine Folie getrennt, die die darunter liegenden Gegenstände verschwommen erscheinen lässt.

Die Anleitung in 6 Sprachen ist gut geschrieben und erläutert die wenigen Regeln logisch und nachvollziehbar. Insgesamt ist HABA mit Kofferdetektive wieder einmal ein Spiel mit außergewöhnlichem Spielmaterial gelungen.

Thema & Ziel des Spiels
Ein Dieb geht um und klaut die verschiedensten Gegenstände. Doch die Detektive sind mit ihren modernen Mitteln in der Lage, dem Diebstahl auf die Schliche zu kommen. Wer genau hinschaut und möglichst viele der gestohlenen Gegenstände erkennt, bekommt Punkte und gewinnt am Ende das Spiel.

Spiel-Vorbereitungen
Das Spielbrett wird in Reichweite bereit gelegt. Jeder Spieler erhält einen Holzspielstein in der gewählten Farbe sowie einen Satz aus 13 Karten. Der Spielstein wird auf das Startfeld gestellt. Je nach Schwierigkeitsgrad wählen die Spieler nun Gegenstände aus, mit denen sie spielen wollen; empfohlen werden 8 Gegenstände. Die restlichen Gegenstände und die dazugehörigen Spielkarten kommen aus dem Spiel. Sanduhr, Beutel, Koffer und Gegenstände kommen in die Tischmitte.

Spielablauf
Das Spiel geht reihum - jeder Spieler ist der Reihe nach "Leo Langfinger". Dieser Spieler wählt nun im geheimen 2 Gegenstände aus und legt diese in den Beutel. Die restlichen Gegenstände kommen in das untere Schubfach des Koffers. Nun wird der Koffer geschüttelt. Die obere Klappe des Koffers wird geöffnet und die Sanduhr umgedreht.

Nun haben die Spieler eine Sanduhr lang Zeit zu versuchen die beiden entfernten Gegenstände durch die Folie herauszubekommen. Nach dem Ablaufen der Sanduhr wird der Kofferdeckel verschlossen und jeder Spieler wählt die 2 Karten aus, auf denen die entfernten Gegenstände abgebildet sind. Für jeden richtig erkannten Gegenstand darf der Spieler ein Feld mit seinem Spielstein vorrücken.

Nun ist der nächste Spieler an der Reihe den Leo Langfinger zu spielen. Das Spiel endet nachdem jeder Spieler dreimal Leo Langfinger war (zweimal bei vier Spielern). Wer am weitesten mit seinem Spielstein vorgerückt ist, gewinnt.

Fazit
HABA ist, wie im Ersteindruck geschrieben, ja bekannt für seine schönen und hochwertigen Spielmaterialien. Auch Kofferdetektive bildet hier keine Ausnahme. Die Kofferverpackung mit Deckel und Schublade ist ein echter Hingucker und sucht seinesgleichen im Spielesektor. Ich hoffe, die Schleife zum Herausziehen der Schublade hält den andauernden Belastungen der Kinderhände stand - bisher gibt es keinen Grund zu klagen. Die Idee hinter Kofferdetektive (genauer Beobachten und Konzentration unter Zeitdruck ist wirklich gelungen umgesetzt.

Das Thema Detektive sorgt bereits dafür, dass die Kinder Spaß am Spiel haben und durch die verschwommenen Gegenstände kommt tatsächlich ein Gefühl von Detektivarbeit auf. Dabei sind die Regeln sehr einfach und gut für Kinder zu erlernen und zu verstehen. Auch das Spielmaterial lässt sich von Kindern gut handhaben - lediglich das Umgehen mit den Spielkarten erforderte teilweise etwas Übung.

Dadurch das jeder Spieler mehrmals den Dieb "spielen" darf, kommt auch kein Neid in der Gruppe auf und jeder hat Spaß und kämpft um den Sieg. Meist blieb es in unseren Testrunden im Kindergarten nicht bei einer Partie. Da bis auf Leo Langfinger alle Spieler gleichzeitig am Spiel beteiligt sind, kam hier auch keine Langeweile auf.

Ein weiterer Vorteil von Kofferdetektive ist, dass man die Spielregeln sehr einfach und sehr genau auf die spielende Gruppe anpassen kann. Wer es einfach möcht, nimmt nur 6 statt 8 Gegenstände. Wer eine Herausforderung sucht, spielt mit 10 oder 12 Gegenständen und entfernt gleich 3 davon. Noch anspruchsvoller (und für ältere Kinder) wird es, wenn man sich die Spielkarten während die Sanduhr läuft nicht ansehen darf - hier trainiert man auch gleich das Gedächtnis.

Kofferdetektive ist ein wirklich tolles Spiels für Klein und Groß (ja, auch Erwachsene können an diesem Spiel Spaß haben!). Der Preis von ca. 20 Euro ist für die Qualität sehr günstig - jeder mit Kindern, die Spaß am Detektivspiel haben, kann hier ohne Bedenken zuschlagen.



26. Juli 2008 - (tp)

Rezensionsbilder