Rezension von Das große Familien-Quiz


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Noris-Spiele bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
"Das Große Familien-Quiz" - eine "Mega-Quiz-Collection" für die ganze Familie. So steht es in schönstem deutsch-englisch-Mischmasch auf der Verpackung, deren Cover gleich das Prinzip des Spiels vorstellt: Zu einer Frage bekommt man 4 mögliche Lösungen - "multiple Choice" eben. Beim Spielmaterial bin ich etwas enttäuscht - das Spielbrett, obwohl auf dicker Pappe daherkommend, ist an Einfallslosigkeit eigentlich nicht mehr zu unterbieten. 6 Wege aus Kreisen in den Farben blau, grün und rot samt Start und Zielfeld auf schwarzem Hintergrund. Auch der Papp-Behälter zum aufstellen der Karten wirk gegenüber anderen Spielevertretern wie z. B. Trivial Pursuit ebenfalls recht minderwertig. Der Rest des Spielmaterials ist noch ok - Holzfiguren, Plastik-Chips und die Fragenkarten kann man so durchgehen lassen.

In das gleiche triste Design stimmt die Anleitung mit ein - ein 8-seitiges A5-Heftchen in schwarz-weiß, das die wenigen (und einfachen) Regeln aber gut erklärt. Insgesamt ein durchwachsener Ersteindruck, zumindest was das Spielmaterial angeht.

Thema & Ziel des Spiels
"Das große Familienquiz" ist ein reinrassiges Wissensspiel, das Fragen aus folgenden 6 Gebieten beinhaltet: Geschichte & Politik, Sport & Spiel, Himmel & Erde, Natur & Umwelt, Technik & Wissenschaft, Kunterbuntes & Kunst & Kultur. Das Spiel gewinnt, wer die meisten Fragen beantworten kann und das letzte Feld seines Weges erreicht.

Spiel-Vorbereitungen
Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt. Jeder Spieler erhält einen Spielstein in seiner Farbe, den er auf das Startfeld einer Zeile stellt. Die Karten werden in die drei Schwierigkeitsgrade sortiert und getrennt voneinander gemischt. Die Kartenstapel werden in Griffweite bereit gelegt. Jeder Spieler bekommt 3 Joker-Chips.

Spielablauf
Das Spiel geht reihum. Der Spieler würfelt. Der Spieler links von diesem Spieler nimmt eine Karte in der Farbe des Feldes, auf dem der Spieler steht (blau, grün oder rot). Er liest die Frage mit der Nummer, die dem Würfelwurf entspricht. Kann der Spieler die Frage beantworten, zieht er seinen Spielstein um ein Feld nach vorne. Beantwortet er die Frage nicht, oder falsch, zieht er seinen Spielstein um ein Feld zurück. Hat ein Spieler einen neuen Farbabschnitt erreicht, kann er nicht mehr auf den vorigen Abschnitt zurückfallen.

Ist sich ein nicht sicher, kann er einen seiner Joker-Chips einsetzen. Der Spieler, der die Frage vorgelesen hat, streicht nun 2 falsche Antworten und stellt dem Spieler nur noch die 2 übrigen (eine richtige, eine falsche) Antworten zur Auswahl.

Das Spiel gewinnt, wer als erster das letzte Feld seines Weges erreicht.

Fazit
Ich bin vom "Großen Familien-Quiz" durchaus etwas enttäuscht, denn es macht in meinen Augen genau die Punkte falsch, die ein Wissens-/Ratespiel beherrschen sollte. Eigentlich geht es bei Quiz-Spielen (wie auch bei Trivial Pursuit) ja "nur" darum Fragen zu beantworten. Und genau hier liegt der Schwachpunkt des Spiels gegenüber z. B. Trivial Pursuit: die Präsentation. Auch wenn beide Spiele eigentlich das gleiche Spielprinzip verfolgen (Trivial Pursuit mit offenen Fragen, das "Familien-Quiz" mit Multiple Choice) wirkt das Familien-Quiz in allen belangen minderwertig und unterlegen.

Das Spielmaterial ist einfach nur enttäuschend - was bei Trivial Pursuit edel wirkte, sieht beim Familien-Quiz durch Papp-Schachtel für die Karten und lieblosem Spielplan irgendwie billig aus. Wo man bei Trivial Pursuit durch das Würfeln und den Spielplan noch einige kleine strategische Möglichkeiten besitzt, reduziert sich das Spielerlebnis beim Quiz tatsächlich auf das Beantworten der Fragen - bei einer richtigen Antwort geht es einen Schritt auf der Leiste vor, bei einer falschen Antwort geht es einen Schritt zurück.

Einziger Vorteil gegenüber Trivial Pursuit ist der Schwierigkeitsgrad der Fragen, was es dann eben tatsächlich zu einem "Familien-Quiz" macht. Durch die vorgegebenen 4 Antworten kann es durchaus auch von Jugendlichen gespielt werden, was bei Trivial Pursuit teilweise etwas schwieriger ist. Insgesamt reicht es aber nicht für eine positive Bewertung des Spiels, dafür macht es einfach zu viel falsch.



11. Mai 2008 - (tp)

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