Rezension von Revolution!


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Pegasus Spiele bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Das schräge Cover bietet einen guten Einstieg für das Spiel, dessen optische Qualität im gewohnt guten Pegasus-Bereich liegt: solide, zweckmäßig, gut. Das Spielmaterial ist überschaubar. Neben einigen Markern, dem Spielbrett und 4 Sichtschirmen finden sich noch 4 Biettafeln und 100 hölzerne Gefolgsleute in der Verpackung, die in der typischen Pegasusgröße gut Platz im Schrank findet. Gerade optisch ist es ein positiver Sprung gegenüber der englischen Ausgabe des Spiels!

Die Anleitung kann nicht viel falsch machen, da die Regeln überschaubar und in 5 Minuten erklärt sind. Trotzdem finden sich hier viele Beispiele, die das Spielgeschehen illustrieren.

Thema & Ziel des Spiels
Irgendwo auf der Welt gibt es immer ein korruptes Land - so auch im Spiel Revolution. Hier können die Spieler nach herzenslust bedrohen, bestechen oder erpressen ... ohne, das es Folgen hat! Im Gegenteil, nur wer mit Geschickt und Glück die richtigen Personen "bearbeitet" kann seinen Machteinfluss ausbauen und das Spiel gewinnen.

Spiel-Vorbereitungen
Das Spielbrett kommt in die Tischmitte. Jeder Spieler bekommt (in seiner Farbe) einen Sichtschirm, eine Biettafel, einen Unterstützungszähler, 25 Gefolgsleute sowie 1 Erpressungsmarker, 1 Machtmarker und 3 Goldstücke.

Spielablauf
Das Spiel geht über mehrere Runden, bis alle Felder auf dem Spielfeld mit Gefolgsleuten besetzt sind.

Zunächst zeigt jeder Spieler den anderen welche Marker (Bedrohung, Erpressung, Bestechung) er besitzt. Anschließend setzt jeder Spieler alle seine Marker (verdeckt hinter dem Sichtschirm) auf der Biettafel ein. Dabei kann er die Marker beliebig verteilen und auch mehrere Marker auf ein Personenfeld legen. Auf manche Personen darf kei Erpressungs- bzw. Bedrohungsmarker gelegt werden.

Haben alle Spieler ihre Marker platziert, werden die Sichtschirme entfernt und die Ergebnisse verglichen. Dabei wird Reihen um Reihe von links nach rechts vorgegangen. Dabei gilt: Es "gewinnt" die Person, wer auf ihr die mächtigsten Marker abgelegt hat; alle anderen gehen leer aus. Bedrohung ist dabei mächtiger als Erpressung was wiederum mächtiger als Gold ist. Der siegreiche Spieler gewinnt nun die Vorzüge dieser Person - in der Regel sind dies neue Bedrohungs-, Erpressungs- bzw. Goldmarker, Siegpunke oder das Einsetzen von Gefolgsleuten auf dem Spielbrett.

Alle eingesetzten Marker werden nun in den Vorrat zurück gelegt - die neue Runde beginnt man mit den gerade gewonnenen neuen Markern. Wer weniger als 5 Marker besitzt, bekommt dies mit Goldmarkern aufgefüllt.

Das Spiel endet nach der Abrechnung, wenn alle Felder auf dem Spielfeld durch Gefolgsleute besetzt sind. Jeder Marker bringt nun noch 1 bis 5 Siegpunkte ein. Nun werden die Orte auf dem Spielplan gewertet - besitzt genau ein Spieler die Mehrheit in einem Gebiet, erhält er dafür die aufgedruckten Punkte. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktezahl.

Fazit
Revolution ist sicherlich kein komplexes Spiel - die Regeln hat man in weniger als 5 Minuten verstanden. Auch die Handlungsmöglichkeiten der Spieler (Platzieren der Marker) sind sehr überschaubar. Ist Revolution also ein einfach gestricktes Spiel? Ja, im gewissen Sinne schon ... aber es ist auch ein Spiel, das seine Stärken in anderen Bereichen besitzt.

Zunächst einmal sollte man "Revolution" nicht allzu ernst nehmen und mit einem Augenzwinkern Priester bedrohen, Wirte bestechen und Gauner erpressen (Wer den innhaltlichen Fehler in diesem Satz heraus bekommt, hat das Spiel verstanden ;-)). Revolution sollte schnell gespielt werden - zuviel Grübelei führt hier zu nichts. Das Spiel ist ein Spiel für Zocker und Bluffer, die aber einen kleinen Sinn für Taktik mitbringen sollten.

Natürlich ist der Glücksfaktor recht hoch, da man nicht wissen kann, was und wie die Mitspieler ihre Marker setzen. Daher liegen Sieg und Niederlage recht nah beisammen und sind im gewissen Sinne nicht zu 100% planbar. Natürlich bietet das Spiel noch einige Möglichkeiten taktisch zu spielen, und so z.B. die Gefechte der Mitspieler als lachender Dritter zu gewinnen. Insbesonderer der Spion und die Apothekerin bieten hier einige Möglichkeiten. Durch die Tatsache, dass man jede Runde alle seine Marker (auf maximal 6 Personen) einsetzen muss, wird kein Spieler zu mächtig. Jeder besitzt mal mehr, mal weniger Marker.

Insgesamt ist Revolution ein flottes Spiel für zwischendurch. Die Spieldauer von ca 45 Minuten kann recht lang sein; allerdings gibt es recht wenig Leerlauf im Spiel und meist bleibt es dann aufgrund der Revanche nicht bei einer Partie. Revolution ist sicherlich kein absolutes Highlight, kann aber eine schöne Auflockerung eines Spieleabends darstellen. Der Preis von 25 Euro ist in meinen Augen an der oberen Grenze angesiedelt.



03. August 2010 - (tp)

Rezensionsbilder