Rezension von Cir*Kis


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise von Winning Moves bereitgestellt wurde.)

Rezension

Ersteindruck
Erster Eindruck der Schachtel: Knallbunt - aber das war Blokus auch und es hat mir sehr viel Spaß gemacht bzw. macht es noch immer. Erster Eindruck nach Öffnen der Schachtel: Wer lässt es zu, dass ein Spielbrett in einer so nervigen Farbe produziert wird? Das Spielbrett ist farblich ein absolutes No-Go. Die Spielsteine sind ähnlich wie bei Blokus - zwar ebenfalls bunt, aber wegen dem durchsichtigen Material recht ansehnlich.

Die Anleitung ist in Ordnung - die sehr wenigen Regeln hat man nach einmaligem Durchlesen verstanden und verinnerlicht.

Thema & Ziel des Spiels
Ein eigentliches Thema hat das Spiel Cir*Kis nicht - es handelt sich um ein abstrakter Spiel, bei dem es darum geht, Spielsteine in verschiedenen Formen so auf dem Spielfeld abzulegen, dass es Punkte einbringt. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.

Spiel-Vorbereitungen
Cir*Kis ist schnell aufgebaut: Der Spielplan kommt in die Tischmitte und jeder Spieler erhält alle Spielsteine einer Farbe sowie einen Zählstein, der in der Null-Feld der Punkteleiste gesteckt wird.

Spielablauf
Das Spiel geht reihum. Ist ein Spieler an der Reihe, legt er (sofern er dies kann) einen seiner Spielsteine auf dem Spielfeld ab, und zwar so, dass der Spielstein, den zuletzt abgelegten Spielstein (des Vorgängers) berührt - mit einer Seite oder einer Ecke.

Mit etwas Glück darf man auch 2 Steine hintereinander legen - den davon zweiten auf einem beliebigen Feld (dieser muss nur irgendeinen anderen Stein berühren). Diesen Doppelzug erhält man, wenn es für den nachfolgenden Spieler keine Möglichkeit gibt, einen Stein anzulegen, wenn man das letzte Feld des Mittelsterns belegt oder wenn man den ersten Splitter im Spiel ablegt.

Wann immer ein Kreis oder ein Stern vollständig belegt wurde, wird dieser gewertet. Der Spieler, der die meisten Felder des Kreises/Sterns belegt hat, erhält 10 Punkte - der Spieler, der den Kreis/Stern vervollständigt hat, erhält 5 Punkte. Ist dies beides Mal der gleiche Spieler, erhält dieser 10 Punkte (nicht 15).

Das Spiel endet, wenn ein Spieler 40 Punkte erreicht, wenn ein Spieler seinen letzten Spielstein ablegt oder wenn alle Spieler nacheinander passen müssen. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.

Fazit
Um es mit Hans Christian Andersen zu sagen: Ich könnte mit einem "häßlichen Entlein" leben, wenn sich das Spielprinzip als "Schwan" entpuppt. Doch so richtig will der Funke bei Cir*Kis bei mir nicht überspringen. Ich bin ein großer Fan von Blokus und hatte auf ein ähnliches Spiel gehofft, doch es gibt einige Dinge, die mich einfach stören - neben dem häßlichen Aussehen des Spielbretts.

Ich weiß, dass das Spiel schon Spielpreise eingesackt hat ("Grands Prix du Jouet 2009" bzw. "Creative Child Award 2009") weswegen ich erläutern will, warum mich persönlich Cir*Kis enttäuscht hat. Zuerst ist da das Aussehen - das Spielbrett sieht aus wie von Milka gesponsort. Zweitens, und definitiv ausschlaggebend, ist mir das Spielprinzip zu unausgegoren. Da man immer an den Vorgängerstein anlegen muss, ist man fast ausschließlich damit beschäftigt, dem nachfolgenden Spieler keine Vorlagen zu liefern und darauf zu hoffen, dass der vorherige Spieler genau dies tut. Punkte gibt es nur bei den Kreisen und Sternen - hier sind die einzelnen Varianten sehr übersichtlich: Man legt ein 3er-Feld auf einen Kreis und hofft, dass der nachfolgende Spieler den Kreis schließt (was er nicht tut, es sei denn er führt und kann mit 5 Punkten leben). Einen Stern kann man mit einem 2er-Feld belegen - der nächste Spieler wird aber nicht seinerseits den Stern mit einem weiteren 2er-Feld belegen, da dann der dritte Spieler den Stern beenden wird und 5 Punkte bekommt - die beiden anderen Spieler gehen aufgrund des Gleichstands leer aus.

Auf diese Art sind direkte Punkte nur sehr selten möglich - abgesehen, man schafft es einen Doppelzug zu erreichen, was aber auch nur gelingt, wenn der vorherige Spieler einem die entsprechende Vorlage gibt. Spielen alle Spieler nach diesen taktischen Vorgaben, kommt es darauf an, wer gegen Spielende die besten und gewinnbringendsten Steine legen kann.

Sehr interessant finde ich auch die taktischen Tipps, die in der Spielanleitung gegeben werden, z. B. dass die großen 3er-Segmente möglicht nur innerhalb eines Kreises gelegt werden sollten, da sie dort Punktegaranten sind - genau genommen, gibt es gar keine andere Möglichkeit außer den Kreisen, die großen 3er-Segmente abzulegen. Weiterhin wird empfohlen, einem Spieler, dem nur noch 5 Punkte zu Sieg fehlen, keine 5 Bonuspunkte-Chance zu eröffnen - klingt logisch, sollte aber selbstverständlich sein, wenn man ersthaft spielt. Auch die anderen Tipps fallen eher in die Kategorie: Eher selbstverständlich als tiefgründige Taktik.

Kurzum: Ich kann mich mit Cir*Kis nicht anfreunden und bleibe bei meinem "geliebten" Blokus. Evtl lohnt sich für den einen oder anderen einmal eine Probepartie, denn da das Spiel Preise gewonnen hat, muss es einige Spieler geben, denen es gefällt. Mir tut es das leider nicht.



17. Dezember 2009 - (tp)

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