Spieletreff: "Offenburger Spielefreunde"


Spoilerwarnung

 SPOILER !  Dieser Spieletreff enthält Texte und/oder Bilder, die Spoiler enthalten - diese sind aktuell nicht sichtbar. Spoiler-Inhalte anzeigen.

Basisdaten

Avatarbild
Angelegt von:
Nanokruemel

Datum / Uhrzeit:
22.08.2018
19:00 Uhr bis 23:00 Uhr

Bezeichnung:
Offenburger Spielefreunde

Spielort:
(Nicht sichtbar)

Beteiligte Spieler:
(Nicht sichtbar)

Beteiligte Gruppen:
(Nicht sichtbar)

Liste der gespielten Spiele

Flagge This War of Mine: Das Brettspiel
Stern Stern Stern Stern Stern Kein Stern  5.11 (Bewertungen: 9)


Gespielte Partien: 1
Spielerzahl: 5 (Mit Einschränkungen spielbar)
Spieldauer: 193 Minuten
Spiel-Variante: Einsteiger
Gespielt zusammen mit:
  • This War of Mine: TV Set
2

Kommentar:
Nachdem wir nach gefühlten Monaten mal wieder in dieser Besetzung zusammenkamen und R. sich gegen Rising Sun ausgesprochen hatte, entschieden wir uns für This War of Mine. Wir brauchten wieder Ewigkeiten aber dennoch war es ergreifend - so sehr, dass am Ende die Tränen flossen. Aber der Reihe nach.

Wir hatten nur noch einen Tag/Nachtzyklus im zweiten und das gesamte dritte Kapitel zu spielen. Dennoch brauchte es gut drei Stunden, um das Spiel (mittlerweile im dritten Abend) zu beenden. Wie die 45 bis 90 Minuten zustande kommen, die auf der Schachtel stehen, entzieht sich meiner Kenntnis. Meinen die damit wirklich einen kompletten Durchlauf mit drei Kapiteln? Oder nur soweit man eben kommt und ein Durchlauf setzt sich dann aus acht bis zehn Partien zusammen? Wir haben drei Abende á drei bis vier Stunden gespielt.

Da wir im letzten Spiel gemerkt haben, dass Bretter nicht nur gegen die Kälte, sondern auch bei nächtlichen Überfällen auf den Unterschlupf gut sind, standen diese ganz oben auf unserer Bedarfsliste. Also eine Werkstatt gebaut und fix am ersten Tag das erste Loch mit Brettern verhauen. Fühlte sich gleich viel kuscheliger an. Allerdings hielt das die zerlumpten Halbstarken nicht davon ab, Bruno, der Wache stand, übel einen zuzusetzen.

Die zweite Nacht war besser. Emilia stieß zu uns. Zwar mit einem Bärenhunger und daher nur mit zwei Aktionsmöglichkeiten, aber immerhin. Und da wir nun im dritten Kapitel waren und nun zwei nächtliche Überfälle aushalten mussten, sollten sich die Bretter auch auszahlen. Allerdings war die erste Nacht sowieso sehr glimpflich, da als nächstes nur Emilia überfallen wurde - und zwar nur von einer Erinnerung. Und diese ging auch noch gut aus, da sie ihre Verwandten lebendig im Garten statt als verkohlte Leichen in den Überresten des Hauses wiederfand.

Dann wurde es mistig. Durch eine verpatzte Lärmprobe bei 2 (!) stießen wir auf Rebellen, die unbedingt mit uns handeln wollten. Sie hatten aber nur lausige Zigaretten dabei und Schnaps, den wir nicht wollten. Wir hatten im Sinn, unsere wertvollen Waren gegen Medikamente und Bandagen einzutauschen. Mist, hätten wir doch mehr geringwertiges (und leichtes) Zeugs mitgenommen, um diesem Schlägertrupp die Zigaretten abzukaufen. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen. Ich wollte mit ihnen handeln, um sie vielleicht zu besänftigen, aber dann hätten wir diese Runde zu wenig Waren zum Tauschen der ersehnten Güter gehabt. Daher wurde ich überstimmt bzw. gab selber nach. Und dann eskalierte die Lage: Die Rebellen waren außer sich und es kam zum Kampf mit zwei Messern auf deren und einem Beil und einem Messer auf unserer Seite. Bruno und Marko, unsere beiden übrig gebliebenen Startcharaktere, brachte dies jeweils auf Verletzungsstufe drei - also kurz vor das bittere Ende. Zwar konnte Markos Beil dann den Kampf beenden, aber unsere Wunden waren bitter - und letztendlich spielentscheidend. Die Kampfbeute enthielt dann die Zigarette durch die die Lage eskaliert war und für die die zwei Rebellen und schließlich auch wir unser Leben lassen mussten.

Bereits die nächste Schicksalskarte überlebten sowohl Marko als auch Marin nicht. Und mir trieb es die Tränen in die Augen, als ich die Skripte mit ihren Epilogen vortragen musste. Ich bin bei sowas immer nah am Wasser gebaut, und jetzt hatten wir zumindest mit Marko etwa acht Stunden unseres Lebens verbracht. Da brach die Stimme und die Tränen kullerten.

Dass Emilia zu uns gestoßen war, war im Nachgang ein echter Glücksgriff. Sie ließ uns noch Hoffnung schöpfen, dass wir vielleicht doch noch Bruno bis ins Spielende retten konnten. Da wir ihr eine Konserve zugeteilt hatten, war der Hunger verflogen und sie war voll einsatzbereit. So weilte Bruno dann im Traumland und erholte sich, während Emilia Wache stand und zuerst mit einem Kopfschuss (und einer einzigen Patrone - Wanted lässt grüßen ;-)) eine ganze Schlägertruppe von unserem Unterschlupf fern hielt. Und mit dem Beil stellte sie sich dem nächsten Angriff und schlug auch diesen in die Flucht.

Die letzte Schicksalskarte kam und wir hatten noch eine Chance. Bruno hatte die Kräutermedizin und Krankheit auf Stufe drei. Um auf zwei zu kommen, wie es das finale Ziel verlangte, musste nur die Kräutermedizin triggern. Spoiler (Markieren zum lesen) Oder, wie wir später feststellten, nur die Krankheit nicht auf Stufe vier steigen, denn bevor man die Auswertung macht, dürfen alle verteilten Medikamente, Bandagen und Kräutermedizin einmal ihre Wirkung entfalten. Spoiler Ende

Allerdings kam es anders und die Schicksalskarte ließ Brunos Krankheit wegen fehlender Medizin auf vier steigen. Damit verließ auch der Fernsehkoch und somit unser letzter verbliebender Startcharakter die Gruppe durch Gevatter Tod. Wegen eine blöden Zigarette. Was für eine lähmende Ungerechtigkeit. Eine einzige nichtige Fehlentscheidung hatte insgesamt vier Leben und letztendlich auch den Spielsieg gekostet.

Das Ende des Spiels stimmt auch noch einmal trübsinnig. Spoiler (Markieren zum lesen) Durch die wenigen Berichte von der Lage in der belagerten Stadt, die endlich in die Öffentlichkeit gedrungen waren, wurde die Situation zum Politikum erklärt und konnte schnell beendet werden. Und wir schüttelten nur ungläubig die Köpfe - warum erst jetzt? Warum soviel Leid? Warum hätte man nicht etwas früher eingreifen können und so viele Leben retten können. Spoiler Ende Und das Spiel unterstützte dies auch schön mechanisch: Wir zählten anschließend die Schicksalskarten aus - bei zweien hätte es geklappt und Bruno überlebt, bei sechsen nicht. Und wir spürten, dass im Krieg Nichtigkeiten über Leben und Tod entscheiden und es keine Gerechtigkeit gibt.



SpielerTeam, FarbeWertungPlatz
Nicht sichtbar verloren 
Nicht sichtbar verloren 
Nicht sichtbar verloren 
Nicht sichtbar verloren 
Nicht sichtbar verloren 


Bilder-Galerie:
Keine Bilder angegeben