Rezension von Nisyros


(Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das uns freundlicherweise vom Verlag Sunny Games bereitgestellt wurde.)

Rezension

Spielziel
Der Vulkan auf der Insel NISYROS steht kurz vor dem Ausbruch. Die Spieler müssen versuchen, ihre Inselbewohner mit selbst gebauten Booten zu retten. Dafür sammeln sie auf der untergehenden Insel Ressourcen, um Dämme und Boote zu bauen und um die Arbeiter zu versorgen. Nur wenn es die Spieler gemeinsam schaffen die meisten Bewohner auf die benachbarte Insel Kos zu retten, bevor NISYROS unter der Lava versinkt, können sie das Spiel gewinnen.

Spielablauf
Jeder Spieler hat sein eigenes Dorf mit mehreren Bewohnern und anfangs 2 Arbeitern. Zunächst müssen die Spieler ihre Arbeiter einsetzen, um Ressourcen zu sammeln, Dämme und Boote zu bauen oder neue Arbeiter auszubilden. Die Dämme werden benötigt, um den Lavastrom zu verlangsamen und die Boote, um die Einwohner von der Insel zu retten.

Den detaillierten Spielablauf könnt ihr in unserer Nisyros-Kurzanleitung nachlesen.

Gesamteindruck
NISYROS ist sehr thematisch und stimmungsvoll umgesetzt. Man spürt richtig, wie die Arbeiter unter Einsatz ihres Lebens Ressourcen sammeln, sowie Dämme und Boote bauen. Dabei kommen sie sehr schnell ins Schwitzen. Man spürt regelrecht, wie der Vulkan ausbricht, wie die Lava unaufhaltsam den Berg hinabfließt und alles unter sich begräbt. Dabei muss jeder Spieler sein eigenes Dorf im Auge behalten und dennoch versucht nicht jeder blind selbst so schnell wie möglich von der Insel zu fliehen. Die Spieler müssen sich sehr gut abstimmen und gegenseitig bei der Flucht helfen. Auch das ist wunderbar umgesetzt, denn jeder ist ständig mitten im Geschehen und bei den Entscheidungen beteiligt und muss auch schon mal Opfer bringen.

Sehr gut gelöst ist die Erhöhung der Schwierigkeit, welche mit dem Erfolg der Gruppe zusammenhängt. Das Spiel bietet nicht nur damit, sondern auch mit den vielen Zufallselementen, wie Ereignisse und Würfel, reichlich Abwechslung. Dabei stören die Zufallselemente in keiner Weise. Im Gegenteil, gerade die Ereignisse sorgen für noch mehr Atmosphäre und machen zusammen mit dem zufälligen Spielaufbau jedes Spiel anders. Dabei ist die Schwierigkeit schon am Anfang recht hoch und man benötigt mehrere Anläufe, um das Spiel zu gewinnen. Im höchsten Schwierigkeitsgrad ist das Spiel nur noch zu meistern, wenn Fortuna mit ihrem Glück auf der Seite der Spieler steht. Bei einer angenehmen Spieldauer von 40 bis 60 Minuten kann man allerdings eine Niederlage gut verschmerzen und freut sich auf den nächsten Versuch.

Das Spielmaterial ist gut, wenn auch die Pappmarker und die Spielplanteile etwas dünn geraten sind und auf glatter Unterfläche etwas schwer zu greifen sind, um die Gebiete beispielsweise auf die Lava-Seite zu drehen. Überraschend dick sind hingegen die Ereigniskarten. Die Vulkanmitte muss vor dem ersten Spiel zusammengeklebt werden und sorgt im Spiel für einen schönen 3D-Effekt. Die Würfel müssen vor dem ersten Spiel beklebt werden und haben bisher bei uns wunderbar gehalten. Optisch ist NISYROS schön und stimmungsvoll gestaltet.

Leider sind die Spielanleitung und die deutsche Übersetzung nicht so gut geglückt und dürfte einigen den Spieleinstieg erschweren, wenn nicht gar vermiesen. Aber zum Glück gibt es ja unsere Nisyros-Kurzanleitung.

Fazit
NISYROS, eine durch einen Vulkanausbruch untergehende Insel, deren Bewohner fliehen müssen. Kann das Spaß machen? Ja, es macht tatsächlich Spaß seine und die Bewohner der Mitspieler von der Insel zu retten, bevor diese mit Lava bedeckt ist.

Es ist sehr schwierig alle Inselbewohner zu retten - und das schon auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad. Aber genau das erwarte ich von einem kooperativen Spiel. NISYROS ist kein Kinderspiel, schwer zu meistern und äußerst spannend.

Viele positive, wie auch negative Ereignisse beeinflussen maßgeblich den Verlauf des Spiels und sorgen für spannende und abwechslungsreiche Momente. NISYROS ist sehr thematisch, familientauglich und in jeder Spielerzahl ohne große Anpassungen gut spielbar.

19. Dezember 2016 - (Michael Schmitt)

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