Bewertungsstatistiken zum Spiel "Framework"


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Partien: 3
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Framework (2022) - Deutsch

Kommentar vom 22.05.2022:
Hinter dem wenig poetischen und sehr funktionalen Titel »Framework« verbirgt sich nicht einfach nur der Drilling zu »NOVA LUNA« und »SAGANI«, sondern das wirklich schön gestaltete und punktgenau auf das Wesentliche eingedampfte Spielprinzip Rosenbergs, mit dem er und sein »Lieblings-Gestalter« Siegmon eine Reihe hätten kreieren können, die konsistent designt ist und eine thematische Klammer hat wie Kieslings erfolgreiche AZUL-Serie – oder auch wie Rosenbergs eigene Pentomino-Gruppe mit »Cottage Garden«, »Indian Summer« und »Spring Meadow«. Stattdessen haben die beiden, Rosenberg & Siegmon, eine lose Trilogie geschaffen, die ästhetisch und inhaltlich alle und jeden anzusprechen versucht und einem Versuchslabor entsprungen zu sein scheint: Jeder Teil dieses Dreigestirns ist wie eine Skizze einer Idee, eine Phase einer Entwicklung. In Erscheinung treten sie äußerst unterschiedlich – und da ist für jeden was dabei: Während »NOVA LUNA« noch sehr gediegen ornamental und ernst daherkommt, irgendwie historisch und zugleich gothic wie »jugendstilig«, ist »SAGANI« bunt und ausgeflippt mit seinen albern-schrägen und zugleich abenteuerlich skurrilen Element-Figuren, wogegen »Framework« nun extrem nüchtern und im wahrsten Sinne kantig abstrakt daherkommt – das ist Geschmackssache und gewöhnungsbedürftig und im ersten Moment äußerst spröde, ja, es wirkt vielleicht im ersten Eindruck sogar etwas überstürzt mit der heißen Nadel gestrickt: Die Rahmen-Muster, die Frame-Gestaltungen in Silber/Metal (grau), mit Blattwerk (grün), Holzbrettern (braun), einer Art Zöpfen (gelb) und Ziegeln (rot) sind als Idee zumindest ungewöhnlich, erweisen sich aber wenigstens als durchaus benutzerfreundlich. Irgendwann beschleicht einen sogar der Gedanke, dass sie angeregt sind von den Rohstoffen Erz, »Grünzeug«, Holz, Getreide und Lehm der SvC-Spiele. Das ist komisch und hätte auch anders gelöst werden können… Rahmen aus Blättern, Brettern und Ziegeln sind befremdend… warum nicht wirklich BILDER-Rahmen? Denn Ornamentik kann Siegmon doch nachweislich absolut beeindruckend. Dennoch ist der Look – trotz sperriger Schlichtheit – in seiner Reduziertheit okay und ansprechend, auch wenn eine schlüssigere Thematik mit Bilderrahmen und z.B. einer Museums- oder Galerie-Hintergrundstory pfiffiger und eigenständiger gewesen wäre. Wo wir bei »NOVA LUNA« den Lauf des Mondes haben und bei »SAGANI« eine seltsame Klang- und Geister-Welt, haben wir in »Framework«…… nichts. Auch das ist wohl Vereinfachung, genauso wie das Einkürzen der Grundidee auf Regeln, die in zwei Minuten geklärt sind. Das Eindampfen auf den Kern ist gelungen. Das gleichzeitige Aneinanderlegen von Aufgaben UND deren Lösungen (bzw. von Lösungen UND deren Aufgaben) ist als Grundsatz hier auf den Punkt runtergebrochen.
Der geniale Auswahl-Rundlauf von »NOVA LUNA« fehlt zugunsten eines geräumigen Stoffsacks mit Siegmon-Ornamentik. Zur Auswahl steht in der Auslage stets ein Legestück mehr als die Anzahl der Spieler. Der Sack ist zugleich Startspieler-Marker: Wer die Auswahl aus ihm zieht und auslegt, wählt das erste Plättchen, zieht am Schluss zusätzlich das übrige letzte und gibt den Beutel weiter. Die Gefahr, Wertungsmöglichkeiten zu übersehen, ist größer als bei »NOVA LUNA« und angesichts von 12er-Aufgaben findet man sich schon mal vor scheinbar unlösbare Probleme gestellt. Es können sich aber überraschend – und die gezogene Auslage ist ja immer wieder Glückssache – durchaus elegante Kettenreaktionen und Kombi-Wertungen ergeben. Stärke von »Framework« gegenüber seinen Geschwistern ist sicher die Varianz der zu bewältigenden Jobs mit »Sowohl als auch«-, »Entweder/oder«- und »Zuerst & danach«-Aufgaben. Reine Aufgaben-Kärtchen zu wählen, also »rahmen-lose« Legestücke zu nehmen, kann den Nachteil haben, geplante Reihungen unterbrechen zu müssen, eröffnet aber auch Chancen durch die Möglichkeit, bereits bestehende Lösungen im Nachhinein mit ihrer Aufgabe zu versehen (zu verbinden).
Das Spiel verläuft zügig, lediglich bisweilen abgebremst durch Zwickmühlen, die es unweigerlich gibt, besonders gegen Partie-Ende und bei Kopf-an-Kopf-Rennen bzw. »Foto-Finish«, wenn es den Sudden Death bedeuten könnte, die falsche Karte gewählt zu haben. Die Spannungssteigerung ist ein großes Plus von »Framework«, denn der Spielfortschritt ist jederzeit am Verbrauch der Wertungsmarker ablesbar: Sind in einer Spielerauslage 22 Steine gesetzt (Wertungen vollzogen) ist Schluss. Diese Holz-Marker allerdings kullerten uns zu sehr auf dem Tisch herum und der Gedanke kam auf, dass es haptisch schön und eine elegante Spielhandlung wäre, diese winzigen Wertungs-Zylinder aus Stoffsäcken zu nehmen, ähnlich dem vorhandenen: Vier eigene kleine Spielersäckchen – mit Siegmon‘schem Ornamental-Design! Das wäre eine Zubehör-Idee für eine Erweiterung, mit der wir dieses reduzierte, sparsame Schmuckkästchen gerne aufpeppen würden. Sofort!

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